
Interview mit Ulrike Nasse-Meyfarth
Was ist aus den Athletinnen und Athleten von 1972 geworden, haben wir uns gefragt? Eine, die uns besonders in Erinnerung geblieben ist, ist die Hochspringerin und zweimalige Olympiasiegerin Ulrike... weiterlesen
Später, wenn man erwachsen ist, habt man das Gefühl, das Leben seiner Großeltern kaum zu kennen. Erst dann merkt man nämlich, was einem fehlt – nämlich ein Stück der eigenen Identifikation. So wie unsere Großeltern in Kindheit, Jugend und als junge Eltern waren, spiegelt sich bei uns wieder. Entweder, weil wir ähnliche Charaktereigenschaften haben oder aber die Leben doch fast ähnlich ablaufen. Würden wir wissen, was unsere Großeltern bewegt hat, wären manche Aufgaben, die das Leben so stellt, einfacher zu lösen. Das sind 10 Fragen, die Enkelkinder ihren Großeltern stellen sollten, solange sie noch können.
Im Alltagsstress geht diese Zwischenmenschlichkeit leider häufig verloren. Die Zeit rast, die Taktung unseres Alltags ist so schnell, dass wir den Blick für das Wesentliche verlieren – den Blick für die Familie und ihre Geschichte. Wenn die Großeltern dann nicht mehr da sind oder sie nicht mehr in der Lage sind, der jüngsten Generation Fragen zu beantworten, bleibt mancher mit dem Gedanken zurück: “Ach hätt’ ich mal gefragt”. Nur leider ist es dann schon zu später. Darum sollten wir uns entsinnen und gerade die Vorweihnachtszeit nutzen, um mit Oma oder Opa über ihr Leben zu sprechen. Diese zehn Fragen sollten Enkelkinder stellen:
Wir vergessen oft, dass die Großeltern ja auch mal Kinder waren. Je älter sie sind, umso schwieriger war vermutlich ihre Kindheit. Es ist wichtig zu wissen, wie sie verlaufen ist – damit lassen sich so manche Angewohnheiten erklären.
Oma und Opa sind scheinbar schon ewig glücklich zusammen. Im allgemeinen scheinen Ehen, die zu Zeiten von Oma und Opa geschlossen wurden, länger zu halten. Aber warum? Ein Grund, mal nachzufragen.
Auch Großeltern reflektieren ihr Leben. Sie haben vor allem häufig schon ein bewegendes hinter sich. Vielleicht waren sie nicht auf alles stolz, was sie gemacht haben. Aber es wäre gut zu wissen, um sich selber vor Fehlern zu bewahren.
Der Volksmund meckert oft und häufig hören wir den Satz “Früher war alles besser!”. Die Frage ist nur, was war besser und war es das objektiv betrachtet wirklich?
Wir können es in jungen Jahren noch nicht beurteilen oder sehen eher materielle Dinge als wichtig an. Die Generation unserer Großeltern hingegen sieht das vermutlich anders, einfach weil sie schon deutlich mehr Lebenserfahrung haben und wissen, was im Leben wirklich zählt.
Auch diese Frage muss erlaubt sein, denn auch Großeltern bereuen, für etwas nicht den Mut gehabt zu haben. Egal was auch immer das ist, es ist wichtig zu erfahren, um vielleicht nicht den selben Fehler noch einmal zu machen.
Oma und Opa hatten sicher auch schwierige Zeiten im Leben. Und so wie es scheint, haben sie nach stürmischen Zeiten auch ruhiges Gewässer befahren. Was war ihr Motor, um ins seichte Gewässer zu kommen?
Wir glauben immer, mit Mitte oder Ende 20 ist es am besten. Werden wir älter, sehen wir das vielleicht nicht mehr so. Unsere Großeltern haben uns nun schon einige Jahre voraus und können uns aus ihrer Sicht sagen, was ihr bestes Alter war.
Die Einstellung zu gewissen Situationen im Leben wird häufig durch ein Lebensmotto bestimmt. Manch einer hat eins, manch einer nicht. Es wäre wichtig zu erfahren, ob die Großeltern ein Lebensmotto haben. Vielleicht ist das auch ihr Geheimnis für ein besseres Leben?!
Großeltern werden bescheiden, wenn sie an ihre eigene Zukunft denken. Aber womöglich haben sie noch Wünsche, was sie gern noch erleben wollen. Wir sollten uns die Zeit nehmen, ihnen zuzuhören und ihnen Gehör zu geben, denn auch sie sind immer noch ein vollwertiges Mitglied der Familie!
Manchmal erzählen Omas und Opas so spannend, dass sich sicher noch mehr Fragen ergeben. Wir sollten uns nicht scheuen, danach zu fragen – immer und überall. Denn eines Tages haben wir nicht mehr die Möglichkeit!