Kann man das Altern stoppen? Wissenschaftler arbeiten daran, uns immer älter werden zu lassen und dabei eine hohe Lebensqualität zu bewahren. Bei der Frage, ob es dabei eine Grenze gibt, scheiden sich die Forscher-Geister. Die einen glauben, bei um die 120 Jahren ist allerspätestens Schluss, die anderen können sich vorstellen, dass dieses Alter überschritten werden kann. Eine Studie mit hochbejahrten Italienern bringt neue Erkenntnisse: Hat man das 105. Lebensjahr erreicht, kann es noch lange weitergehen.
Gibt es eine Obergrenze für das Leben? Oder könnten wir mit immer besser werdender Medizin ein biblisches Alter erreichen? Laut der Studie, die im Fachjournal „Science“ veröffentlicht wurde, gibt es keine feste Begrenzung für das Leben eines Menschen. Das internationale Forscherteam hat die Daten von mehreren Tausend hochbejahrten Italienern ausgewertet. Die Ergebnisse bringen die Debatte um die Begrenzung des Lebens mit 120 wieder in Gang.
Laut der Studie steigt das Risiko, innerhalb des nächsten Jahres zu sterben bis zu einem Alter von 80 Jahren exponentiell. Die Gründe dafür sind steigende Risiken für Krebs und Herzinfarkte. Ab 80 Jahren nimmt das Sterberisiko dann immer langsamer zu bis es im Alter von 105 gar nicht mehr ansteigt. Das Risiko zu Sterben ist ab 105 da, es bleibt aber konstant und nimmt nicht mehr zu. Wenn es also ein gleichbleibendes Sterberisiko gibt, dann kann es keine Begrenzung des Alters, so die Schlussfolgerung der Forscher.
Für die Untersuchung nutzten die Wissenschaftler Daten des italienischen Statistikamts Istat. Dabei wurden alle italienischen Frauen und Männer berücksichtigt, die zwischen 2009 und 2015 ein Alter von 105 Jahren oder mehr erreicht hatten. Darauf bestimmten die Wissenschaftler das Sterberisiko. Für andere Wissenschaftler ist diese Methode die Crux an der Studie. Man bräuchte möglichst Daten von möglichst vielen Menschen aus aller Welt, um diese These glaubwürdig zu belegen.
