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Erste Hilfe am Kind: Das müssen Sie im Falle eines Falles tun!

Verletzungen gehören zum Alltag eines Kindes. Beobachten Sie mal ein Kind, wenn es allein und unbeobachtet spielt. Stößt es sich den Kopf an oder fällt es hin, wird es auch mittelstarke Schmerzen „wegstecken“, ohne zu weinen. Fühlt sich das Kind beobachtet, wird es in der gleichen Situation anders reagieren. Es wird schreien oder weinen, um die Aufmerksamkeit der erwachsenen Bezugsperson auf sich zu ziehen. Es ist legitim für ein Kind, zu schreien und Trost zu suchen. Trost und Unterstützung bauen wichtiges Vertrauen zwischen Eltern und Kind auf. Aber was, wenn wirklich was passiert? Dann müssen Sie erste Hilfe am Kind leisten.

Stellen Sie sich vor, beim Spielen Ihres Kindes passiert ein Unfall. Was dabei alles geschehen kann, steht Ihnen sicher deutlich vor Augen. Und wahrscheinlich kennen Sie auch die Gefühle, die bei einem Unfall des eigenen Enkelkindes oder eines fremden Kindes übermächtig werden. Viele Eltern & Großeltern berichten von Schreck, von Panik und Hilflosigkeit in solch einer plötzlichen Notfallsituation. Da in den folgenden Minuten klares Handeln von Ihnen gefordert ist, müssen Sie selbst erst einmal Kraft und Konzentration sammeln.

Untersuchen des verletzten Kindes

Immer wieder sind Kinder von Unfällen betroffen, die ärztliche Hilfe erfordern. Auch in solchen Situationen kann Erste Hilfe wichtige Dienste leisten.

Sie sollten sich ein Bild von den Verletzungen des Kindes machen. Sollte nämlich wirklich eine ernsthafte Verletzung vorliegen, wäre es jetzt ungünstig, das Kind sofort auf den Arm zu nehmen.

Der Verletzungs-Check

Mit dem sogenannten Verletzungs-Check wird das Kind auf mögliche Verletzungen untersucht. Dabei wird der Patient vom Kopf bis zu den Füßen nach Schwellungen und Schmerzen abgetastet, und die Bewegungsfunktionen werden getestet.

Ihre Ruhe und Sicherheit übertragen sich auf das Kind.

Erste Hilfe beim Kind

Kopf / Schulter / Schlüsselbein / Arme

1. Kopf:
Beginnen Sie damit, den ganzen Kopf abzutasten. Sie könnten eine Beule oder eine Wunde feststellen.

2. Schulter:
Drücken Sie von links und rechts gegen die Schultern, um die Stabilität des Schultergürtels zu prüfen.

3. Schlüsselbeine:
Üben Sie nacheinander von oben Druck auf die beiden Schlüsselbeine aus, Brüche oder Verrenkungen werden hier oftmals übersehen.

 

Vorsichtiges Untersuchen des Brustbereichs

4. Arme:
Tasten Sie beide Arme ab, insbesondere den Bereich der Ellenbogen und Handgelenke, da die Arme einen Großteil der Sturzenergie auffangen. Fordern Sie das Kind auf, beide Arme zu bewegen. Vergleichen Sie den rechten und linken Arm.

5. Brustkorb:
Drücken Sie von beiden Seiten gleichzeitig die Rippen zusammen. Schmerzen an den Rippen deuten meist auf eine Rippenprellung hin. Ein Bruch ist häufig weniger schmerzhaft als eine Prellung.

Beine und Füße des Kindes vorsichtig begutachten

Beine / Füße

6. Beine:
Tasten Sie beide Beine ab, achten Sie auf Schmerzen oder Schwellungen im Knie- und Sprunggelenk. Vergleichen Sie beide Beine, eine Verkürzung deutet auf einen Bruch hin. Streifen Sie die Hose nach oben, und suchen Sie nach Abschürfungen. Fordern Sie das Kind auf, beide Beine zu bewegen. Zwicken Sie es leicht an den Beinen, um die Sensibilität zu überprüfen.

7. Füße:
Untersuchen Sie die Füße und das Sprunggelenk.

Für den Verletzungs-Check brauchen Sie etwa eine Minute. Es ist sehr beruhigend, in einer Schrecksituation etwas unternehmen zu können. Durch das aktive Tun gewinnen Sie selbst an Ruhe und Sicherheit, die sich auch auf das Kind übertragen. Nebenbei spürt das Kind die Berührungen und die Nähe und kann seinen Schreck besser verarbeiten.

Notrufnummern in Deutschland

Wen anrufenNummer
Rettungsdienst / Notarzt112
Notruf vom Mobiltelefon (ohne Vorwahl)112
Polizei110
Feuerwehr112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst116 117
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