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Liebe zum Verein als Familiensache: Gemeinsamkeit mit vielen Vorteilen

Liebe zum Verein als Familiensache: Gemeinsamkeit mit vielen Vorteilen

Als Fan eines Sportvereins erlebt man eine ganz besondere Verbindung, die sich in den verschiedensten Bereichen zeigt. Das Mitfiebern und Anfeuern „seiner“ Mannschaft löst Begeisterung aus und nicht selten wird dieser Enthusiasmus auch an andere Familienmitglieder weitergegeben. Für Großeltern ist die Liebe zum Verein eine tolle Gelegenheit, eine gemeinsame Leidenschaft zu pflegen. Und sie schafft eine Menge Möglichkeiten für gemeinsame Unternehmungen oder den Austausch mit den Kindern und Enkelkindern.

Zusammen mit den Enkeln vor dem Fernseher oder gar im Stadion ein Fußballspiel anzusehen ist ein schönes Erlebnis. Die Verbundenheit mit einer bestimmten Mannschaft sorgt auch untereinander für Nähe, da man sich über den Verein und aktuelle Geschehnisse austauschen kann und das selbe Interesse teilt. So können viele erfüllte Stunden gemeinsam verbracht werden. Darüber hinaus bietet das Fan-Dasein noch weitere Punkte, um die familiären Beziehungen zu pflegen.

Vereinsliebe und Vorbildfunktion

Großeltern leiden oft darunter, selbst sportlich nicht mehr so aktiv sein und auf diese Weise Zeit mit den Enkeln verbringen zu können. Denn gerade Sport ist eine gute Möglichkeit, sich auch über Generationen hinweg für eine gemeinsame Sache zu begeistern.

Wer sich einem bestimmten Verein zugehörig fühlt, kann auf diese Weise dennoch am sportlichen Interesse der jüngeren Generation teilhaben oder eine Vorbildfunktion einnehmen. Um Kinder etwa zu mehr Aktivität zu animieren, muss nicht zwangsläufig selbst mitgesportelt werden. Für sie ist es meist schon Motivation genug, wenn sie jemand zum Training begleitet und vom Spielfeldrand aus mitfiebert und anfeuert.

Durch eine Mitgliedschaft in einem Sportverein können die Enkelkinder schon früh für einen Sport begeistert werden und sie erfahren dort das Gefühl der Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit. Auch weitere Werte lassen sich dort erleben und vermitteln. Die Inklusion ist dabei gerade heute ein sehr wichtiges Thema. Kinder erfahren, dass in einem Verein jeder eine bestimmte Aufgabe übernehmen und so zur Gemeinschaft beitragen kann.

Lernen vom anderen

Gerade beim Volkssport Nummer eins in Deutschland – dem Fußball – hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel verändert. Viele Großeltern erinnern sich möglicherweise noch an ganz andere Zeiten. Wer selbst früher etwa aktiv auf dem Platz gestanden hat, kennt oft noch widrige Platzverhältnisse oder mangelnde Sportausrüstung. Heute undenkbar, denn selbst die untersten Amateurligen sind dank lokaler Sponsoren in der Regel mit hochwertigen Trikots ausgestattet.

Darüber hinaus hat sich auch das Regelwerk oder die Spielmodi verändert. Der DFB-Pokal hat seit seinem Beginn als „Tschammerpokal“ im Jahr 1935 turbulente Zeiten und zahlreiche Regeländerungen mitgemacht. Auch heute werden immer wieder bestimmte Vorgaben geändert oder technische Neuerungen wie die Torlinientechnik sollen für mehr Fairness sorgen.

Dieses Hintergrundwissen kann Anregung für viele spannende Gespräche sein. Über die gemeinsamen Interessen, zu denen auch die Enkel selbst Erfahrungen gesammelt haben, lassen sich interessante Diskussionen führen. So ist es einfacher, die jüngere Generation über frühere Ereignisse, Situationen oder Lebensumstände zu sensibilisieren, da sie ganz konkrete Vergleiche zu heute ziehen können.

Umgekehrt können ältere Enkel vielleicht dazu beitragen, moderne Technik besser zu verstehen. Eine gemeinsame Partie an der Spielkonsole ist hier nur ein mögliches Beispiel, wie sich Großeltern etwa mit der digitalen Welt vertraut machen können. Das Lernen voneinander ist eines der schönsten Möglichkeiten, die Großeltern und Enkel miteinander verbindet.

Gemeinsame Unternehmungen

Gemeinsame Unternehmungen

Nicht immer ist es für Großeltern so leicht einen Draht zu ihren Enkelkindern aufzubauen. Manchmal stellt ein schwieriges Verhältnis zu den Kindern ein Hindernis dar, manchmal wird die Kluft zwischen den Generationen sehr deutlich wahrgenommen. Über ein gemeinsames Interesse oder Hobby lässt sich dann viel leichter eine Verbindung herstellen. Vor allem Sport ist dabei eine Sache, die alle Altersstufen anspricht.

Die Liebe zum Verein lässt sich zusammen natürlich noch viel besser ausleben. Ausflüge auf den Sportplatz oder ins Stadion oder auch nur sich eine Partie des Lieblingsclubs gemeinsam anzusehen schafft verbindende Erlebnisse, die den Großeltern und Enkeln oder der ganzen Familie lange in Erinnerung bleiben.

Wer selbst Mitglied in einem Verein ist oder sich dort vielleicht sogar aktiv engagiert, hat noch viel mehr Möglichkeiten, die Enkel dabei zu integrieren oder zu beteiligen.

Emotionen teilen

Das Fan-Dasein ist in erster Linie eine ganz emotionale Angelegenheit. Die Begeisterung für einen bestimmten Club, eine Mannschaft oder einen einzelnen Athleten ist nicht immer so leicht zu erklären.

Gerade kleine Kinder sind oft zutiefst erschüttert und niedergeschlagen, wenn die „eigene“ Mannschaft einmal eine Partie verloren hat. Hier können Großeltern mit ihrer langen Lebenserfahrung dazu beitragen, mit solchen Niederlagen umzugehen und zu lernen, dass diese zum Alltag gehören.

Oma und Opa können dabei nicht nur Tränen trocknen und trösten, sondern auch klarmachen, dass es kein Weltuntergang ist, wenn auch einmal das gegnerische Team gewinnt. Auch Aggressionen sind in diesem Zusammenhang fehl am Platz, was die Großeltern mit ihrem eigenen Verhalten deutlich machen können.

Nicht immer einer Meinung

Auch, wenn es vielleicht für viele wünschenswert wäre, dass sich auch der Rest der Familie für den selben Verein begeistern kann, ist dies nicht immer der Fall. Genauso gut kann es vorkommen, dass sich die Kinder oder Enkel – bewusst oder aus Zufall – einem anderen Club zugetan fühlen.

Dies kann erwartungsgemäß zu einigen Unstimmigkeiten führen. Dann wird bisweilen heftig über die Qualitäten der einen oder anderen Vereinssportler diskutiert oder sich auch über eine verdiente oder unverdiente Tabellenplatzierung gestritten. Wenn beide Mannschaften dann bei einer Partie aufeinandertreffen ist für Zündstoff ebenso gesorgt.

Dennoch kann auch eine solche Situation positiv gesehen werden. Hier ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, sich beim gegenseitigen Austausch in Konfliktbewältigung zu üben. Die Enkelkinder können lernen, dass es ganz normal ist, nicht immer einer Meinung zu sein und dass man sich trotzdem darüber hinaus gut verstehen kann.

Zudem lässt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit dem jeweils favorisierten Verein oder einem Sportler, der als Idol auserkoren wurde, anstoßen. Was macht den Club oder Athleten so besonders? Welche Eigenschaften werden besonders bewundert? Kann vom jeweiligen Idol vielleicht etwas für das eigene Leben gelernt werden? Solche Fragen regen dazu an, seine Meinung und die Begeisterung zu hinterfragen.

Die Großeltern können ihre Enkel dabei ganz gezielt dabei unterstützen und dazu anregen, ihre Verbundenheit mit einem bestimmten Verein oder einem Sportler zu hinterfragen. Und auch wenn die Herzen für zwei verschiedene Vereine schlagen, finden sich in der Leidenschaft für den Sport viele Gemeinsamkeiten, die eine enge Verbindung schaffen können.

Liebe zum Verein und Identität

Über die Zugehörigkeit zu einem Verein kann beim Enkelkind auch sehr früh ein Gefühl der Zugehörigkeit geprägt werden. Fankultur zeichnet sich stark durch die verschiedensten Symbole aus, die gerade auf junge Menschen eine große Wirkung ausüben. Selbst Kleinkinder verstehen früh, dass die Trikotfarbe konkret mit einer bestimmten Gemeinschaft in Verbindung steht und dass sich diese so auch von anderen Gemeinschaften abgrenzt.

Viele wünschen sich etwa ein Trikot ihrer Lieblingsmannschaft oder ihres Lieblingssportlers, um damit ihre Zugehörigkeit nach außen zu zeigen. Oft stellt dies auch eine besondere Motivation dar, dem Vorbild nachzuahmen und sich selbst beim Training noch mehr anzustrengen.

Das Gemeinschaftsgefühl, das beim Besuch auf dem Sportplatz inmitten anderer Fans entsteht ist ein ganz besonderes. Die Großeltern können ihre Enkel bei diesem Erlebnis begleiten und ihnen bestimmte Einzelheiten erklären. Sie können mit ihnen Fan-Gesänge üben aber gleichzeitig auch negative Seiten der Fankultur aufzeigen und diese mit ihnen diskutieren. So wird den Kleinen auch die Bedeutung verschiedener Rituale bewusster und sie können lernen, wie es sich anfühlt, Teil einer solchen Gemeinschaft zu sein.

Bildquellen:  fotolia.com, © Mediteraneo,  mkrberlin, Ljupco Smokovski

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