Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der auch Spielsachen nur eine begrenzte Lebensdauer haben, bevor sie im Müll landen. Das muss aber nicht sein. Altes Spielzeug kann ein wahres Geschenk für das Enkelkind sein, auch wenn das alte Stück schon die ein und andere Macke hat. Manche Spielsachen lassen sich auch schnell wieder reparieren, wie der alte Kaufladen, der schon seit Jahrzehnten auf dem Dachboden steht. Es ist etwas Besonderes, wenn Sie Ihrem Enkel diesen Kaufladen schenken, mit dem Sie und Ihre Kinder schon gespielt haben – und Ihr Enkelkind wird mindestens genauso viel Freude daran haben, wie an einem neuen Spielzeug.
Altes Spielzeug hat einen ganz anderen Wert, als neues. Kinder können sich dadurch besser in die Kindheit ihrer Eltern und Großeltern hineinversetzen. Aber das ist nicht der einzige Grund warum man altes Spielzeug aufheben und den Enkeln schenken sollte.
Altes Spielzeug erzählt eine persönliche Geschichte
Die alte Puppe, deren Auge sich nicht mehr bewegt, weswegen die Puppe nun schielt. Das Feuerwehrauto, dessen Leiter abgebrochen ist. Oder der alte Legokasten. Uns fallen zahlreiche Spielzeuge ein, die uns in der Kindheit sehr wichtig waren und mit denen wir besondere Erinnerungen und Gefühle verbinden. Deswegen liegen sie meist auch noch auf dem Dachboden. Doch dafür sind sie zu schade. Das alte Spielzeug sollte als quasi Geschichtenerzähler an die Enkel weitergegeben werden. Sie bilden einen Teil der eigenen Biografie, die man mit den Enkelkindern schließlich teilen möchte. Kinder interessieren sich für die Geschichten aus der Kindheit der Eltern und Großeltern. Das alte Spielzeug kann eine Brücke in die Vergangenheit schlagen.
Vieles hat sich verändert
Seit den 1950er Jahren gibt es beispielsweise bereits die Barbie-Puppe. Noch heute spielen viele Kinder damit. Die Barbie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder verändert. Sie bildet inzwischen nicht mehr nur die klassische weiße Blondine ab, sondern auch starke Frauen unterschiedlicher Hautfarben. Kinder kennen oft den Unterschied von früher zu heute nicht. Sie wissen noch nicht viel über die gesellschaftlichen Entwicklungen und historischen Ereignisse. Mithilfe von altem Spielzeug können Großeltern den Enkeln Wissen über die Geschichte vermitteln. Zudem erlangen die Spielsachen dadurch auch bei den Kindern einen besonderen Wert, mit denen sie achtsam umgehen wollen.
Mit Spielzeug Nachhaltigkeit vermitteln
Kinder machen keinen Unterschied zwischen alten und neuen Spielsachen. Viel wichtiger ist der Spaßfaktor – und den gibt es, wenn man mit geliebten Menschen zusammen spielt. Viel wichtiger ist die Zeit, die man dabei mit seinen Enkeln verbringt. Als positiver Nebeneffekt, vermittelt man Kindern dadurch schon früh, dass man nicht immer neue Sachen braucht und altes wegschmeißt, nur weil sich die Interessen geändert haben. Außerdem können Großeltern ihren Enkeln beibringen, was Wert bedeuten. Und wer weiß, vielleicht befindet sich ja auf dem Dachboden noch ein wahrer Schatz. Viele Gegenstände gewinnen erst nach Jahren an Wert und werden zu einem Erbstück mit echtem Sammlerwert.
Die Enkel werden irgendwann dankbar dafür sein
Es ist ganz normal, dass sich Kinder an dem Konsumverhalten ihrer Freunde und Klassenkameraden orientieren. Je nachdem, was bei den Kindern gerade im Trend liegt, entwickeln sie ein bestimmtes Verlangen danach, die gleichen Spielsachen zu besitzen. Dann kommt es auch vor, dass sie kein Interesse an dem alten Spielzeug von Oma und Opa haben. Am Ende bestimmen Kinder selbst, womit sie spielen wollen. Manchmal braucht es einfach etwas Zeit, bis das Interesse an den alten Spielsachen geweckt wird. Vielleicht ist es dann das zweite Enkelkind, das sich riesig über die restaurierte Puppenküche freut und diese auch mal ihrem Ur-Enkelkind weitergeben möchte.
