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Mehr Ältere – mehr Augenerkrankungen!

Eine einfache Formel mit weitreichenden Konsequenzen

Die Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) gehört zu den am weitesten verbreiteten Augenerkrankungen in der westlichen Welt. Betroffen sind vor allem Menschen über 50 Jahre. AMD führt zu schweren Seheinbußen und zur Erblindung im gesetzlichen Sinne. Eine AMD ist eine chronische Erkrankung. Sie kann nach heutigen Erkenntnissen nicht geheilt, sondern nur teilweise aufgehalten werden.

7,5 Millionen Menschen leben mit Altersabhängiger Makula-Degeneration (AMD)

AMD ist wie Diabetes eine Volkskrankheit.

Unter Frühformen der AMD leiden…

  • ca. 20 % der 65- bis 74-jährigen
  • ca. 35 % der 75- bis 84-jährigen

Von AMD im Endstadium betroffen sind…

  • ca. 1 % der 65- bis 74-jährigen
  • ca. 5 % der 75- bis 84-jährigen

Hauptursache für Erblindung in Deutschland, so die Experten, sind nicht erkannte Augenkrankheiten. Dies gilt auch für die altersabhängige Makula-Degeneration (AMD). AMD entsteht durch das Absterben von Netzhautzellen am Punkt des schärfsten Sehens. Unterschieden werden zwei Formen: die trockene und die feuchte AMD.

AMD entsteht durch das Absterben von Netzhautzellen am Punkt des schärfsten Sehens

Trockene AMD – weit verbreitet und riskant

Die trockene AMD ist stärker verbreitet. Bei ihr lagern sich Abfallprodukte aus dem Stoffwechsel, sogenannte Drusen, unter der Netzhaut ab. Im Verlauf der Erkrankung nimmt die Anzahl und Größe dieser Drusen zu. Dadurch wird die Versorgung der Sehzellen in der Makula eingeschränkt beziehungsweise unterbunden. Die Folge: Die Netzhautzellen sterben ab. Sind die betroffenen Areale klein und liegen sie außerhalb der Makula, also der Stelle des schärfsten Sehens, ist die Beeinträchtigung meist noch recht gering. Erst wenn die Makula selbst betroffen ist, können die Betroffenen immer schlechter sehen, lesen, Gesichter erkennen.
Für die trockene AMD gibt es noch keine gesicherte Therapie. Eine Früherkennung ist jedoch aus zwei Gründen besonders wichtig: um Risikofaktoren zu vermeiden und weil sich aus der trockenen Form die feuchte AMD entwickeln kann.

Feuchte AMD – selten und aggressiv

Die feuchte AMD ist die seltenere, aber auch die aggressivere Form. Unbehandelt kann sie schneller zu einer Sehverschlechterung führen als die trockene AMD. Die feuchte Variante macht etwa 80 Prozent aller Fälle mit starker Sehminderung durch AMD aus.
Bei frühzeitiger Diagnose durch den Augenarzt gibt es inzwischen verschiedene Therapieansätze, die das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, manchmal sogar aufhalten können.

Sie können handeln: Viele Augenerkrankungen lassen sich im Frühstadium behandeln. Ab dem 60. Lebensjahr sollten Sie jährlich Ihre Augen überprüfen lassen, dies dient dem Erhalt Ihrer Sehkraft und hilft dabei eine AMD frühzeitig zu erkennen.

Mit dem Amsler-Gitter können Sie zu Hause erste Anzeichen einer AMD feststellen, ersetzt aber natürlich nicht den Besuch beim Augenarzt*in.

 

Alarmsignale, die Sie ernst nehmen sollten

Hinweise auf eine AMD können auch sein

  • springende Buchstaben
  • Unschärfen in der Mitte des normalen Sehfeldes
  • verschwimmende Gesichter
  • Schwierigkeiten beim Entziffern von weiter entfernt stehenden Schildern oder
  • dunkle Flecken beim Zeitunglesen.

 

URSACHEN

Die Ursachen für die AMD sind noch nicht vollständig geklärt. Allerdings gibt es Faktoren, die die Entwicklung einer AMD begünstigen:

  • genetische Faktoren
  • Umwelteinflüsse und
  • Rauchen

Auch das Alter spielt eine Rolle. Denn mit dem Alter nehmen Ablagerungen in der Gewebeschicht unterhalb der Netzhaut des Auges zu. Diese Ablagerungen stören den Stoffwechsel im Auge und führen zu Sehbeeinträchtigungen.

 

THERAPIE

Eine AMD ist eine chronische Erkrankung. Sie kann nach heutigen Erkenntnissen nicht geheilt, sondern nur teilweise aufgehalten werden.
Für die Spätform der trockenen AMD gibt es bisher keine Therapie außer der Versorgung mit vergrößernden Sehhilfen.

 

PRO RETINA hilft

PRO RETINA ist eine Selbsthilfeorganisation für Menschen mit Netzhauterkrankungen. Sie ist die erste Anlaufstelle für Betroffene und ihre Angehörigen. Um sie umfassend zu unterstützen, bietet PRO RETINA in ganz Deutschland Beratungen an. Die ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater sind speziell geschult und selbst betroffen. Dadurch kennen sie die Fragen und Sorgen der Betroffenen aus eigener Erfahrung.

PRO RETINA ist eine Selbsthilfeorganisation

Die AMD-Patientenberater helfen dabei,

  • die Diagnose zu verarbeiten,
  • die neue Lebenssituation zu bewältigen,
  • geben praxisnahe und umsetzbare Empfehlungen zur Bewältigung des Alltags und zu unterstützenden Hilfsmitteln.

Durch das Patientenregister von PRO RETINA haben auch AMD-Betroffene die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen – und damit einen Beitrag zu neuen Therapieformen zu leisten.

 

Eine wichtige Säule der Arbeit von PRO RETINA ist die Aufklärung, auch durch Kampagnen wie die AMD-Aktionswoche. In diesem Zusammenhang stellt die Patientenorganisation auch Möglichkeiten vor, die Netzhaut zu schützen: Nicht rauchen, da Raucher ein deutlich erhöhtes Risiko haben, an einer AMD zu erkranken. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, regelmäßige Bewegung sowie der Schutz der Augen vor UV-Licht mit einer Sonnenbrille.

 

PRO RETINA hält verschiedene kostenlose Infomaterialien und Broschüren zu AMD und anderen Augenerkrankungen bereit. Zudem bietet die Patientenorganisation regelmäßig Veranstaltungen zu AMD, wie beispielsweise im Rahmen der AMD-Aktionswoche rund um den AMD-Tag am 18.11.2023.

 

Beratungsangebote von PRO RETINA

Eine Besonderheit von PRO RETINA bilden die PRO RETINA Sprechstunden in zahlreichen Augenkliniken in ganz Deutschland. Beratungen und die Möglichkeit zum Austausch bieten auch die rund 60 Regionalgruppen von PRO RETINA. Zudem können sich Menschen mit Behinderungen bundesweit in aktuell zwölf EUTB®-Büros beraten lassen, die von PRO RETINA unterhalten werden. Ziele der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung sind Selbstbestimmung und Empowerment.

Rund um die Uhr können Betroffene und Angehörige das kostenlose Netzhauttelefon (08 00 227 217 1) von PRO RETINA mit vielen Informationen rund um Netzhauterkrankungen erreichen. Ebenfalls rund um die Uhr steht auf der Website von PRO RETINA ein breites Informationsangebot bereit: Neben dem fundierten Hintergrundwissen bietet die Infothek Broschüren zum Download und eine Vielzahl an Videos mit Fachvorträgen oder Erläuterungen.

Wenn der Wunsch nach einem persönlichen Austausch besteht, bietet der PRO RETINA-Beratungsfinder die Chance, rasch den passenden Berater zu finden: https://www.pro-retina.de/leben/beratung/beratung-finden.

PRO RETINA ist als Organisation der Selbsthilfe auf die Unterstützung durch Spenderinnen und Spender, Förderer und Mitglieder angewiesen, um ihr breites Angebot für die Betroffenen sicherstellen zu können.

 

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