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Gürtelrose – Wer ist betroffen? Was kann helfen?

Gürtelrose – Wer ist betroffen? Was kann helfen?

Das Risiko, an einer Gürtelrose zu erkranken, ist größer als viele denken: Einer von drei Menschen erkrankt im Laufe seines Lebens an der Virusinfektion – in Deutschland sind das jährlich rund 400.000 Personen. Grund dafür ist eine Reaktivierung des Windpocken-Erregers Varizella Zoster, den mehr als 95 Prozent der über 60-Jährigen seit der Kindheit in sich tragen.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Gürtelrose – medizinisch Herpes Zoster genannt – zu erkranken. Ein Grund für das erhöhte Infektionsrisiko im Alter ist das natürliche Nachlassen der Immunkompetenz, was in der Fachsprache als ‚Immunoseneszenz‘ bezeichnet wird. Vereinfacht gesagt altert das Immunsystem ähnlich wie andere Körperfunktionen auch, und verliert an Leistungsfähigkeit.

 

Wichtige Fakten zur Krankheit Gürtelrose:

  • Die Erkrankung entsteht durch eine Reaktivierung des Windpocken-Erregers Varizella Zoster, den mehr als 95 % der über 60-Jährigen nach einer früheren Ansteckung – meist im Kindesalter – in sich tragen.
  • Das Virus kann – auch Jahrzehnte später – reaktiviert werden. Dies ist besonders wahrscheinlich bei vorübergehender oder krankheitsbedingter Schwächung des Immunsystems sowie im höheren Lebensalter, da dies ebenfalls mit einer Verminderung der immunologischen Abwehrkräfte einhergeht. Darüber hinaus können Stress, chronische Erkrankungen, UV-Strahlung und die Verwendung von immunsuppressiven Medikamenten das Auftreten von Gürtelrose begünstigen.
  • Bevor der Hautausschlag in Erscheinung tritt, verspürt man oft eine allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Es kann auch zu leichtem Fieber kommen, begleitet von einem prickelnden Gefühl unter der Haut. Nach etwa 2 bis 3 Tagen manifestieren sich die charakteristischen Symptome und Beschwerden. Dies beginnt mit einem brennenden oder stechenden Schmerz von mittlerer bis starker Intensität im betroffenen Bereich.
  • Bei einer Gürtelrose ist es wichtig, dass die Therapie innerhalb des therapeutischen Zeitfensters von 72 Stunden nach Ausbruch der Erkrankung beginnt, um mögliche Langzeitfolgen zu vermeiden.
  • Bei bis zu 30 Prozent der Erkrankten kommt es im Zusammenhang mit einer Gürtelrose zu Komplikationen und Langzeitfolgen wie chronischen Nervenschmerzen, der sogenannten Post-Zoster-Neuralgie.
  • Grundsätzlich ist die Gürtelrose eine ernst zu nehmende Erkrankung, vor der man sich jedoch schützen kann.
    Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt allen Personen ab 60 Jahren eine Schutzimpfung gegen Gürtelrose. Ebenso Personen ab 50 Jahren, die an einer Grunderkrankung leiden. Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Erkrankung und Impfung

Mit den schmerzhaften Langzeitfolgen einer Gürtelrose kennt sich Günther Rambach von der Deutschen Schmerzliga e. V. aus – als Vorstandsmitglied betreut er unter anderem das Schmerztelefon und führt viele Gespräche mit Betroffenen. „Im Jahr 2022 haben uns über die Hotline fast 2.000 Menschen erreicht. Circa jeder vierte Anrufer hatte Fragen zu Gürtelrose und zur Post-Zoster-Neuralgie. Es ist teilweise erschütternd, wie sehr die Betroffenen tagtäglich unter den Nervenschmerzen leiden, die durch eine Gürtelrose-Erkrankung entstanden sind. In der allgemeinen Öffentlichkeit scheinen die möglicherweise gravierenden Folgen dieser Viruserkrankung noch wenig bekannt“, schildert Rambach seine Erfahrungen.

Empfehlung

Lassen Sie sich von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt zu möglichen Vorsorgemaßnahmen gegen Gürtelrose beraten. Mehr Infos unter www.impfen.de/guertelrose

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