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Angst, die Enkel zu verlieren: Wenn das Kind sich trennt

Wenn Eltern sich trennen, ist das für alle Beteiligten eine schwierige Situation. Die Eltern und vor allem die Kinder leiden oft sehr darunter. Aber auch die Großeltern sind betroffen: Viele haben Angst, die Enkel zu verlieren. Familienexpertin Gertrud Ganser hat oft mit Großeltern zutun, die sich genau in dieser Situation befinden. Sie hört sich ihre Sorgen an und berät, wie sie am besten damit umgehen können. Im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen hat Ganser über das Thema gesprochen.

Wenn Kinder im Spiel sind, ist eine Scheidung oder Trennung besonders schmerzhaft. Mindestens ein Elternteil wird seine Kinder nun deutlich weniger zu sehen bekommen. Aber nicht nur die betroffenen Partner leiden, auch deren Eltern sind betroffen. Sie leiden mit ihren Kindern und Enkelkindern – und haben auch eigene Sorgen: Verlustängste, Schuldgefühle und im schlimmsten Fall Kontaktverbote sind Themen, mit denen sie sich auseinandersetzen. Viele haben Angst, den Kontakt zum Enkelkind, aber aber auch zu dem ans Herz gewachsenen Schwiegerkind zu verlieren.

Wie sollte man mit diesen Sorgen und Problemen umgehen?

Familienexpertin Ganser rät in jedem Fall dazu, über seine Sorgen und Ängste zu sprechen. Ob es sich um einen Seelsorger handelt, um eine Familienberatungsstelle oder aber Freunde und Bekannte, die sich in der gleichen Situation befinden oder befunden haben. Es tut gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, die sich auch mit den gleichen Sorgen und Ängsten auseinandersetzen müssen.

Neben Trauer und Verlustangst, spielen auch Schuldgefühle oft eine große Rolle. Viele Eltern fragen sich, was sie falsch gemacht haben, wenn die Ehe des Kindes in die Brüche geht. Haben sie sich zu sehr in die Beziehung eingemischt? Oder haben sie etwas in der Erziehung falsch gemacht, wenn das eigene Kind untreu war?

Was verändert sich eigentlich nach einer Scheidung wirklich?

Die Rolle der Großeltern bleibt nach wie vor dieselbe. Großeltern sind Spielkameraden, Ratgeber, Betreuer und haben immer ein offenes Ohr für ihre Enkel. Gerade in schwierigen Zeiten, wo sich so vieles verändert im Leben des Enkelkindes, können Großeltern einen Rückzugsort und Ruhepol bieten. Dadurch kann sich die Beziehung sogar intensivieren und verbessern. Häufig werden Großeltern sogar mehr in die Verantwortung gezogen: Ein alleinerziehendes Elternteil kann umso mehr Hilfe gebrauchen, sei es finanziell oder in der Enkelbetreuung.

Manchmal kommt es jedoch auch vor, dass sich der Kontakt tatsächlich verringert oder im schlimmsten Fall sogar abgebrochen wird.

Was tun bei Kontaktverbot?

Grundsätzlich haben Großeltern ein Recht auf den Umgang mit ihren Enkeln. Dieses Umgangsrecht gilt allerdings nur, wenn es dem Wohl des Kindes dient. Das nachzuweisen ist gar nicht mal so einfach und klappt vor Gericht nur sehr selten. Juristisch gegen Mutter oder Vater des Enkelkindes vorzugehen, sollte also wirklich nur im größten Notfall passieren. Dadurch wird der Konflikt nur verschärft und man sieht sein Enkelkind am Ende gar nicht mehr. Leidtragende sind dabei vor allem die Enkel, die zwischen allen Stühlen stehen. Mehr zu dem Thema Kontaktverbot, Umgangsrecht und andere Lösungsansätze finden Sie hier.

Das beste nach einer Scheidung ist es wahrscheinlich, sich auf keine Seite zu schlagen und Verständnis und Geduld mit den Beteiligten zu haben. Das Wohl der Kinder sollte im Vordergrund stehen und genau das sollte man auch signalisieren: Das man weiterhin für seine Enkel da sein möchte.

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