Die australische Sexual-Expertin Deanne Carson will, dass Eltern und andere Angehörige vor dem Wickeln das Einverständnis des Babys einholen. Nein, das ist kein Aprilscherz! In einem Interview mit dem Sender ABC betont Carson das genauso. Es gehe also ganz konkret um die Frage: „Ich werde nun deine Windeln wechseln. Ist das ok für dich?“ Wir fragen uns zwar, wie das Baby oder der Säugling darauf antworten soll, aber auch dafür hat Carson eine Antwort.
Natürlich weiß die Expertin, dass Babys noch nicht antworten können. Sie meint dazu aber: „Natürlich wird das Baby nicht sagen: „Ja Mama, das ist toll. Ich hätte es gerne, dass du meine Windeln wechselst.“ Stattdessen solle man auf die Körpersprache des Bays achten. „Wenn man Augenkontakt herstellt und auf die Körpersprache achtet, dann merkt das Kind, dass seine Antwort einen Wert hat.“
Dass sie dafür einen Shitstorm erntet, liegt irgendwie auf der Hand. Sie erklärt sich aber: „Eines von zwölf Mädchen wird im Schnitt noch vor seinem sechsten Geburtstag sexuell missbraucht. Wir arbeiten mit Kindern, Lehrern und Eltern, um Missbrauch vorzubeugen.“ Verhaltensexpertin Nathalie Brown hält dagegen: „Babys verstehen nicht, was Konsens ist und können es nicht ihren Eltern zeigen, wenn die die Windeln wechseln.“
Der Vorstoß von Deanne Carson, Kinder vor sexuellen Missbrauch zu schützen, ist wirklich vorbildlich. Allerdings stört uns an der Sache, dass per se alle Menschen, die Babys wickeln, unter Generalverdacht gestellt werden.