Mögen Sie Tauben? Selbst wenn nicht: Ihr Enkel sieht das vermutlich anders, zumindest rasen ja viele Kinder gern hinter ihnen her. Oder füttern sie gemeinsam, z.B. mit Oma und Opa. Und so haben wir eine Kinderbuch-Reihe gefunden, in dem zwei Tauben – Billy und Pommes – sogar richtig lustige Abenteuer erleben: Die furchtlosen zwei von Bahnsteig 3 von Joachim Friedrich.
Aufmerksam auf das außergewöhnliche Buch Die furchtlosen zwei von Bahnsteig 3, welches für Kinder ab acht Jahren geeignet ist, wurden wir durch grosseltern-Gastautorin Elke Tonscheidt. Sie hat an einer seiner Lesungen teilgenommen und persönlich mit Kinderbuchautor Joachim Friedrich gesprochen. Im Interview erklärt er, wie er auf die Idee kam über Tauben zu schreiben:
Tauben sind überall, man übersieht sie nur oft
„Ich bin eingefleischter Ruhrpöttler. Da wird es sicher niemanden verwundern, dass ich eine Affinität zu Tauben habe.“ Schon immer hätten diese Tiere ihn fasziniert: „Sie sind überall und doch übersieht man sie meistens – wenn sie nicht gerade das frisch gewaschene Auto oder die Fensterbänke bekleckern.“
In Friedrichs Erzählungen über Billy, Pommes und ihre Freunde, die eben gern auch da ihre Spuren hinterlassen, wo sie nicht hin gehören, heißt das – Achtung: „Kack-Attack“. Denn seine Hauptdarsteller kämpfen auf dem Bahnsteig furchtlos und mit allen Mitteln um ihr Zuhause und ihre Familie … Da gibt es dann jede Menge zu lachen. Und schon die Kapitel haben so lustige Titel wie: „Warum auch Omas Pommes mögen“, „Warum höfliche Tauben keine Krümel bekommen“ oder „Warum ein König auch plemplem sein kann“.
Seine Faszination für Tauben rührt, so Friedrich, daher: „Tauben leben in ganz verschiedenen ‚Welten’: Auf Plätzen, Straßen und in Bahnhöfen, aber auch als behütete Zuchttauben oder als Wildtauben auf Wiesen und in Wäldern.“ Das hat ihn interessiert und er fand „ideale Bedingungen, um über sie Geschichten zu erzählen“.
Mehr über den nachdenklichen Kinderbuchautor:
Joachim Friedrich, Jahrgang 1953, promovierte in Volkswirtschaftslehre, ist Professor für Betriebswirtschaft und arbeitete u.a. für die Lufthansa. Eines Tages entschied er, sich besser dem Schreiben zu widmen. Seine Serie „4 ½ Freunde“ war so erfolgreich, dass er mit dem Kinder-Krimi-Preis „Emil“ ausgezeichnet wurde. Hier erklärt Joachim Friedrich, dessen Mutter ihn zum Schreiben verführt hat, wie er den Alltag beurteilt, dem wir heutzutage ausgesetzt sind. Und warum er befürchtet, dass vielen Kindern „die Mitte immer mehr verloren geht“ – eine Mitte, die wir alle als Erwachsene benötigen, um stabil durchs Leben zu gehen.
Text & Bild Autor: Elke Tonscheidt
Die Bücher „Die furchtlosen zwei von Bahnsteig 3“ sowie „Die furchtlosen zwei – Keilerei auf Bahnsteig 3“ sind online erhältlich.