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Eisheiligen: Was ist dran an dem Wetterphänomen?

Die Eisheiligen stehen kurz bevor. Um dieses Wetterphänomen ranken sich viele Geschichten. Wichtig sind sie aber für alle Hobby-Gärtner, denn rund um die Eisheiligen kann es nochmal zu Bodenfrost kommen. Wer da schon junge Pflanzen in den Garten gepflanzt hat, der muss um die zarten Triebe bangen, denn den letzten Bodenfrost des Frühlings werden sie vermutlich nicht überstehen. Mehr zu den Eisheiligen erfahren Sie im weiteren Verlauf.

Eigentlich sind die Eisheiligen Gedenktage für mehrere Heilige im Mai. Die Bauernregeln, die sich darauf beziehen, gelten aber für ein paar Tage nach diesen Gedenktagen. Auf folgende Gedenktage beziehen sich die Eisheiligen:

  • 11. Mai – Gedenktag für Mamertus, Bischof von Vienne
  • 12. Mai – Gedenktag für Pankratius, frühchristlicher Märtyrer
  • 13. Mai – Gedenktag für Servatius, Bischof von Tongeren
  • 14. Mai – Gedenktag für Bonifatius, frühchristlicher Märtyrer
  • 15. Mai – Gedenktag für Sophia, frühchrostliche Märtyrerin und Mutter dreier geweihter Jungfrauen – auch Kalte Sophie genannt

Allerdings gibt es regional noch Unterschiede.

Aber warum sind die Eisheiligen für das Wetter wichtig?

Ab Mai steigen die Temperaturen bei uns. Allerdings bleibt das nicht konstant. Kalte Polarluft kann immer wieder nach Mitteleuropa strömen. Dann ist es nachts noch so kalt, dass es zu Bodenfrost kommen kann. Demnach sagt man, dass erst nach den Eisheiligen das Wetter und die Temperaturen – auch nachts – halbwegs stabil sind.

In früheren Jahren galten diese Regeln den Bauern als wichtige Hilfe. Denn wer vor Mitte Mai seine Saat setze, musste damit rechnen, dass der Bodenfrost alles zunichte macht.

Wann sind die Eisheiligen 2022?

Im Norden Deutschlands gelten die Tage vom 11. bis 13. Mai – also Mamertus, Pankratius und Servatius – als Eisheilige. In Süddeutschland gelten hingegen Pankratius, Servatius und Bonifatius, also die 12. bis 15. Mai als Eisheiligen 2022.

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Eisheiligen überhaupt kommen?

Immer wieder bleiben die Eisheiligen auch mal aus, finden also kaum statt. Obwohl es Anfang oder Ende Mai immer noch kalt werden kann, tritt Frost immer seltener auf. Da es in den vergangenen Jahren im Mai schon teilweise bis zu 25 Grad warm war, war von Frost keine Rede mehr. Auch Meterologe beobachten diesen Trend. Vor allem in Süddeutschland kommt Frost Mitte Mai nur noch mit einer 50 prozentigen Wahrscheinlichkeit.

Experten sind der Meinung, dass diese Veränderungen mit dem Klimawandel und der stetig steigenden Erwärmung der Atmosphäre zu tun haben.

Bauernregel zu den Eisheiligen:

  • Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz.
  • Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist.
  • Servaz muss vorüber sein, will man vor Nachtfrost sicher sein.
  • Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie.
  • Pankraz und Servaz sind zwei böse Brüder, was der Frühling gebracht, zerstören sie wieder.
  • Pflanze nie vor der Kalten Sophie.
  • Mamerz hat ein kaltes Herz.
  • Die kalte Sophie macht alles hie.
  • Mamertius, Pankratius, Servatius bringen oft Kälte und Verdruss.
  • Wenn’s an Pankratius friert, so wird im Garten viel ruiniert.
  • Pankraz hält den Nackensteif, sein Harnisch klirrt von Frost und Reif.
  • Pankratz und Urbanitag ohne Regen – versprechen reichen Erntesegen.
  • Pankratz macht erst dem Sommer Platz.
  • Servaz muss vorüber sein, willst vor Nachtfrost sicher sein.
  • Vor Servaz kein Sommer, nach Servaz kein Frost.
  • Nach Servaz findet der Frost keinen Platz.
  • War vor Servatius kein warmes Wetter, wird es nun von Tag zu Tag netter.
  • Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost.
  • Sophie man die Kalte nennt, weil sie gern kalt` Wetter bringt.
  • Vor Nachtfrost du nicht sicher bist – bis Sophie vorrüber ist.
  • Kalte Sophie wird sie genannt, denn oft kommt sie mit Kälte dahergerannt.
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