Wie zufrieden sind wir im Alter? Unsere Lebenserwartungen steigen – das durchschnittliche Lebensalter liegt heute bei etwa 80 Jahren. Oft plagen einen Krankheiten im hohen Alter, doch trotzdem sind Senioren zufrieden. Dass über die Hälfte der über 65-Jährigen zufrieden sind, zeigte jüngst eine Studie aus Bayern. Der Bericht legt dar, wie sowohl körperliche, seelische als auch soziale Aspekte im Alter zusammenhängen. Dabei muss man sich natürlich fragen, wie man Alter definiert, denn mit 65 Jahren fühlt sich nicht jeder alt. Allerdings sagen auch Senioren im Alter von 70 oder 80 Jahren, dass sie glücklich mit ihrem Leben sind. Das haben auch andere Studien aus den vergangenen Jahren belegt.
Die Auswertung der Daten des Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zeigt, dass Rentner heute nicht nur länger leben, sondern auch insgesamt zufriedener mit ihrem Leben sind. Und das obwohl 85% an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung wie Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzinfarkt oder Schlaganfall leiden. Bei 75 % wurde eine Muskel-Skeletterkrankungen, vor allem Arthrose, Arthritis und Osteoporose diagnostiziert und bei 30% Diabetes. Doch die meisten lassen sich deswegen nicht runterziehen und sind positiv gestimmt. Das liegt unter anderem an einem guten sozialen Umfeld und einer guten Wohnsituation.
Trotz allem sind Senioren heutzutage fitter und gesünder als früher. Sie sind sozial eingebunden und engagieren sich auch noch im hohen Alter ehrenamtlich oder gar noch beruflich. Das trägt zur Zufriedenheit bei wie auch eine positive Einstellung gegenüber den gegenwärtigen Lebensumständen und der Wille, sich an diese anzupassen. Bei den körperlichen Faktoren wirken sich Aktivität und Unabhängigkeit im alltäglichen Leben positiv aus. Sich körperlich zu betätigen hat einen positiven Einfluss auf die geistige Gesundheit und Lebenszufriedenheit.
Die Zufriedenheit steigt also im Alter, trotz gesundheitlicher Einschränkungen. In diesem Zusammenhang wird auch vom Paradox der Lebenszufriedenheit gesprochen. So sind Senioren, prozentual gesehen, glücklicher als die 40- bis 55-Jährigen. Das mag vielleicht auch daran liegen, dass man lernt, sich auch über die kleinen Dinge zu freuen und man sich nicht mehr mit der Ungewissheit um die Entwicklung der eigenen Lebensumstände plagen muss. Nur was die Verwirklichung sozialer Gerechtigkeit angeht, sind laut Studie dann doch noch viele unzufrieden. Die Glücklichen haben durchaus auch noch Ziele wie die Geburt des Urenkelkindes zu erleben. Und darauf freuen wir uns doch alle.