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Großeltern in der digitalen Welt

Großeltern in der digitalen Welt

Facetime mag für die jüngeren Nutzer schon eine Selbstverständlichkeit geworden sein – für Großeltern kann es sich aber um eine gewaltige Neuheit handeln, wenn man auf einmal nicht nur ein Telefongespräch führt, sondern per Videotelefonie seine Kinder, Enkel- oder gar Urgroßenkelkinder sieht. TeamViewer ist hingegen ein ideales Programm, wenn Mama nicht mit dem PC klarkommt und die Tochter per Fernzugriff versucht, Skype so einzurichten, damit das Programm auch auf die Kamera zugreift. Wir haben uns über Großeltern in der digitalen Welt Gedanken gemacht.

Die Corona-Pandemie hat die Welt in einen ausgesprochen unangenehmen Ausnahmezustand versetzt. Und auf einmal mussten sich auch Großeltern in der digitalen Welt umschauen, um sodann ihre Angehörigen sehen zu können. Denn Ausgangsbeschränkungen haben es fast unmöglich werden lassen, Oma und Opa zu besuchen. Auch wenn mit Anfang Mai 2020 schon die eine oder andere Maßnahme gelockert wurde, so sollten Risikogruppen dennoch noch immer wenn möglich nur mit Abstand besucht werden.

Auch wenn Videotelefonie nicht den Besuch ersetzt, so mag es doch eine Abwechslung sein, um die alltäglichen Sorgen vergessen zu können.

Großeltern in der digitalen Welt sind jetzt gezwungen, sich mit digitalen Angeboten auseinanderzusetzen

Besonders interessant sind große Smartphones, Tablets sowie Notebooks. Denn wer bereits Probleme mit dem Sehen hat, der braucht schon ein entsprechend großes Display. Neben der Displaygröße geht es aber auch um die Benutzerfreundlichkeit.

Schlussendlich hilft die Digitaltechnik auch gegen das Alleinsein. Das haben auch die Mitarbeiter von „Digital Kompass“ herausgefunden – und zwar schon vor der Coronakrise. Bei „Digital Kompass“ handelt es sich um ein Projekt, das von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (kurz: BAGSO) ins Leben gerufen wurde. Das Projekt wird von „Deutschland sicher im Netz“ sowie der Verbraucherinitiative unterstützt sowie von Seiten des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz gefördert. Letztlich soll das Projekt dabei helfen, damit sich ältere Menschen am digitalen Leben beteiligen können. In ganz Deutschland gibt es an rund 50 Standorten Internetlotsen, die sodann den älteren Semestern dabei helfen, digitale Angebote in Anspruch zu nehmen.

Interesse an Onlinestammtischen und Onlinevorträgen steigt

Joachim Schulte, „Digital Kompass“-Projektleiter, weiß, dass es doch ein sehr starkes Bedürfnis der älteren Menschen gibt, aktiv an einem gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. In Zeiten der Isolation steigt das Bedürfnis natürlich. „Wir konnten beobachten, dass sich immer mehr Menschen für unsere Onlineveranstaltungen interessierten. Aktuell besuchen bis zu 50 Teilnehmer, die bereits das Rentenalter erreicht haben, Onlinevorträge, nutzen Onlinesprechstunden oder nehmen an Onlinestammtischen teil. Deswegen wollen wir unser Angebot jetzt auch ausbauen“, so Schulte.

Bevor das Virus die Welt in eine Art Schockstarre versetzt hat, war das Leben im Zuge der „Digital Kompass“-Treffen von Nähe, persönlichen Interkationen wie Kaffeegeruch geprägt – natürlich mit Blick auf den Bildschirm gerichtet. Nun hat die soziale Distanz dazu geführt, dass die Treffen in digitale Kanäle verlagert wurden.

„Jetzt werden alle digitalen Möglichkeiten genutzt, die vor der Pandemie geübt worden sind. Das Treffen am Mittwoch findet jetzt etwa über Skype statt“, so Klaus Heidrich, Koordinator des Standorts Neu Schloen (Mecklenburg-Vorpommern).

Großeltern in der digitalen Welt: Auch Apps nutzen

Schulte weiß, dass sich ältere Menschen immer stärker mit der Digitalisierung und den daraus entstehenden Möglichkeiten befassen. „Noch vor kurzer Zeit war ein Live-Stream, eine Videokonferenz oder ein Webinar für die älteren Teilnehmer nichts anderes als eine technische Spielerei. Doch es ist heute eine zwingendende Voraussetzung geworden, damit man sich weiterhin austauschen wie fortbilden kann.“ Das Projekt „Digitaler Engel“, das ebenfalls von der Initiative „Deutschland sicher im Netz“ ins Leben gerufen wurde, soll ebenfalls dazu beitragen, dass sich mehr ältere Menschen trauen, die digitalen Angebote in Anspruch zu nehmen.

Großeltern gehen digital

Zu den digitalen Angeboten, die von Großeltern in Anspruch genommen werden sollten, gehören auch ein paar Apps für das Smartphone. So beispielsweise die Anwendung „MeinNotruf“. Hier kann innerhalb von Sekunden eine Verbindung zu einer Notrufzentrale aufgebaut werden – diese lokalisiert den Standort, auch ohne, dass es von Seiten des Hilferufenden Anweisungen oder Informationen gibt.

Eine weitere empfehlenswerte App mag „MediSafe Alarm“ sein. Hier wird man rechtzeitig daran erinnert, seine Tabletten einzunehmen. Somit muss man sich nicht mehr die Frage stellen, ob man heute schon seine Pille eingenommen hat.

 

Bildquelle:
Austin Distel on Unsplash
Thomas Ulrich auf Pixabay

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