A A A

Großeltern kämpfen vier Jahre lang um die Geburt ihres Enkels

Großeltern kämpfen vier Jahre lang um die Geburt ihres Enkels: Vor vier Jahren verunglückten die leiblichen Eltern des Enkels tödlich, nur wenige Tage bevor die Frau in einer Klinik künstlich befruchtet werden sollte. Shen Jie und Liu Xi hatten schon lange einen Kinderwunsch und suchten schließlich – mit finanzieller Unterstützung der Großeltern – eine Fruchtbarkeitsklinik auf. Nach dem Autounfall wollten die Großeltern nicht die Hoffnung auf ein Enkelkind begraben und gingen vor Gericht, um Zugang zu den tiefgefrorenen Embryonen zu bekommen.

Als die Großeltern nach drei Jahren Gerichtsverhandlungen das Recht zugeschrieben bekamen, die Embryonen ihrer verstorbenen Kinder zu erhalten, beschlossen sie eine Leihmutter in Laos zu suchen. Viele Ehepaare mit Kinderwunsch, die diesen nicht erfüllen können, gehen nach Laos, um dort eine Leihmutter zu finden, denn in vielen anderen Nachbarländern ist Leihmutterschaft wie auch in China verboten. Das stellte die Großeltern vor einige Hindernisse. Nicht nur die Frage, wie sie die Embryonen nach Laos bringen, sondern auch wie sie mit ihrem Enkel schließlich auch in China einreisen dürfen, musste geklärt werden.

Im Dezember 2017 kam der lang ersehnte Enkel, der den Namen Tiantian bekam, zur Welt. Jedoch nicht in Laos, sondern in China, denn nach laotischem Recht, wäre für die spätere Einreise des Babys ein DNA-Nachweis der leiblichen Eltern erforderlich. Die Leihmutter und Großeltern beschlossen, dass die einzige Möglichkeit sei, ihren Enkel zu behalten, wenn er in einem chinesischen Krankenhaus zur Welt komme. So reiste die Leihmutter vor Geburtstermin über die Grenze. Nach der Geburt mussten die Großeltern noch zwei Wochen warten, bevor sie ihren Enkel mit nach Hause nehmen durften. Mit Blut- und DNA-Tests mussten sie ihre Verwandtschaft belegen.

Die Nachricht über die Geburt eines Kindes, dessen Eltern seit vier Jahren tot sind, hat nun eine Diskussion über das Thema Leihmutterschaft angeregt. Es werden Fragen gestellt wie: Was darf die Medizin, gerade in solchen speziellen Fällen überhaupt? Und was wird das Kind später denken, wenn es erfährt, wie es auf die Welt kam? Was darf man einem Kind zumuten? Das Thema Fortpflanzungsmedizin bedarf sicherlich noch vielen Diskussionen. In Deutschland dürfen übrigens Embryonen in der Petrischale erzeugt werden. Es ist sogar erlaubt, diese anderen Paaren mit Kinderwunsch zu spenden.

Artikel drucken

Artikel teilen

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

Vorsicht!

Sie nutzen einen alten Browser!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser um diese Seite anzuzeigen.