Hierzulande dürfen Frauen selber entscheiden, ob sie Hausfrau sein wollen oder nicht. In Italien haben Frauen selten eine andere Wahl, wie wir auf deutschlandfunk.de lesen konnten. Die Kinderbetreuung für die kleinsten Kinder ist schlecht ausgebaut und wenn dann teuer. Darum setzen viele junge italienische Familie auf Oma als Beteuungspersonal – Vollzeitjob Enkelbetreuung. Vor allem die Wirtschaft profitiert davon. Frauen, die keine Oma als Betreuungsoption haben, werden gezwungen daheim zu bleiben.
Und so heißt es in dem Bericht: „Italiens junge Generation wird von der alten großgezogen, weil die Mütter neben Erwerbstätigkeit und Hausarbeit kaum dazu kommen.“ Gebe es keine Großeltern, würden wohl viele Familien unter der Belastung scheitern. Darum sind die Enkelkinder in Italien meistens schon von Geburt an sehr oft und ganz nah bei den Großeltern. Und das meist bis in Erwachsenenalter.
So romantisch der Gedanke ist – Italien tut kaum etwas dafür, um ein kinderfreundliches Land zu sein. Elternzeit? Vätermonate? In Italien kennt das niemand. Der Staat schafft zu wenig Anreize dafür, weiterhin Kinder in die Welt zu setzen. Und die Italiener reagieren: Mit 1,42 Kindern pro Frau hat Italien eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt. Eins von acht Kindern bekommt in Italien einen Platz in einer Kinderkrippe. Tagesmütter gibt es bisher nur wenige. Wenn die Kinder drei Jahre alt sind wird es für viele Familien entspannter, denn dann kommen sie in den Kindergarten und da sieht die Betreuungssituation schon besser aus. Allerdings schließen Schulen und Kindergärten im Sommer drei Monate lang. Spätenstens dann muss Oma auch wieder ran.