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Brauchen wir in Deutschland einen Großelterntag?

Wir denken jeden Tag an die, die in unserer Gesellschaft meist sehr leise oft viel Großes tun.

Einen Großelterntag im Sinne eines Gedenktages für Großeltern? In den USA  feiert man ihn, den sogenannten Grandparents Day. Viele Blogs und Medien in Übersee sind dann voller Tipps für schöne Ausflüge oder Geschenkideen für Oma und Opa. Deutschland kennt einen solchen Tag nicht, wohl aber diverse Forderungen ihn endlich einzuführen. Wir fassen ein paar Fakten über den Großelterntag zusammen.

Es gibt ihn in diversen Länder dieser Welt: In Europa feiert man einen Großelterntag beispielsweise in Italien, Spanien oder Frankreich. Auch in Asien hat er Tradition, wie in Singapur oder Taiwan. In Deutschland wird darüber viel diskutiert. Die ehemalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen hat ihn vor Jahren begrüßt, was immer das auch heißen mag; Opa-Blogger fordern ihn eindringlich und es gibt sogar Webseiten, die die ‚Superoma zum Ausmalen‘ anbieten. Kürzlich soll ein Online-Blumenhändler sogar einen Oma-Tag einfach ausgerufen haben.

Wir von grosseltern.de haben uns eindeutig positioniert: Wir denken jeden Tag an die, die in unserer Gesellschaft meist sehr leise oft viel Großes tun. Wenn Kindergärten oder Schulen sog. ‚Oma und Opa Tage‘ feiern, finden wir das zusätzlich schön. Und worauf es uns ganz besonders ankommt: Das Alter, und eben auch Großeltern, von Klischees zu lösen. Es gibt nicht ‚den Opa‘ oder ‚die Oma‘. Keiner muss einen grauen Bart tragen. Alter ist für uns jugendliche Provokation. Es gibt den Typ Nena (24. März 1960) oder den ein wenig älteren Mick Jagger (26.7.1943) genauso wie die ehrwürdige über alles erhabene hanseatische Altersweisheit, eben den Typ Helmut Schmidt (23.12.1918).

Großeltern - die Helden der Enkelkinder

Ältere Menschen in unserem Land sind jung genug, um zu reisen, sich zu bilden, um sich Lebensträume zu erfüllen, neue Familien zu gründen. Aber auch jung genug, um sich zu engagieren, um die eigenen Kinder und Enkelkinder zu unterstützen – in vielen Fällen auch finanziell – und um den Hochaltrigen – ihren Eltern – zu helfen. Mit unserer Plattform setzen wir uns ein für eine Generationenzukunft für Jung und für Alt. Denn nur wenn die Alten investieren, haben die Jungen künftig Arbeitsplätze. Nur wenn die Alten die Jungen unterstützen, können diese Familien gründen und Häuser bauen. Nur wenn die Jungen Familien gründen und Kinder bekommen, können die Alten von den Sozialsicherungssystemen profitieren. Nur wenn die Jungen innovative Produkte entwickeln, können die Alten auch ein hohes Alter mit Lebensqualität erreichen.

Kurz: Wir brauchen die alten Provokateure ebenso wie die jungen Altersweisen. Deshalb lassen Sie uns damit beginnen, Vorurteile zu beenden. Wenn ein Großelterntag dazu beitragen kann, sollten wir ihn einführen.

Übrigens:

In seinem Buch „Achtung Vorurteile!“ schreibt Sir Peter Ustinov: „Winston Churchill trabte noch im hohen Alter ins Parlament. Es verging viel Zeit, bis er endlich seinen Platz eingenommen hatte. Da zerrissen sich zwei Hinterbänklern die Mäuler: Man sagt, er trinke nur noch Brandy – Man sagt, er rauche immer dickere Zigarren – Man sagt, er sei auch im Oberstübchen nicht mehr ganz klar. Da drehte sich Churchill um und schnarrte die Abgeordneten an: Man sagt auch, er höre schlecht.“

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