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Hausbesuche bei Senioren: Postboten sollen in Zukunft ältere Menschen unterstützen

Klingeln, fragen wie es einem geht und Hilfe anbieten, wenn zum Beispiel die nächste Geldbank kilometerweit weg liegt. Das will in Zukunft die Post für Senioren anbieten, auch wenn der Postbote eigentlich keinen Brief dabei hat. Viele ältere Menschen kennen das Gefühl, dass sich nur selten jemand bei ihnen meldet. Der Partner und die Freunde sind oftmals schon verstorben, die Kinder weit weg. Die deutsche Post startet im Mai ein neues Projekt, in dem sie sich mehr um Senioren kümmern wollen. Wie die Hausbesuche bei Senioren aussehen sollen, stellen wir Ihnen kurz vor.

Die Post wird ihr neues Projekt „Post Persönlich“ erstmals in Bremen starten, um zu schauen, wie die Senioren das Angebot annehmen. Ziel ist es, ältere Menschen darin zu unterstützen, länger in ihren eigenen vier Wänden leben zu können. Briefträger sollen daher zukünftig nicht nur Post zustellen, sondern auch nach dem Rechten schauen, über Hilfsorganisationen informieren und kleine Dienste erledigen, wie Bargeld auf Bestellung vorbeibringen. Unterstützt wird die Post dabei von den Johannitern.

Auch für Angehörige könnte das Projekt nicht uninteressant sein, zum Beispiel dann, wenn sie hunderte Kilometer weit weg wohnen. Oftmals fehlen älteren Menschen Bezugspersonen, die sie unterstützen in den alltäglichen Dingen, denn die eigenen Kinder kommen nur noch selten zu Besuch. Die Briefträger können auf Wunsch sogar den Angehörigen eine SMS nach ihren Besuchen schicken, um zu informieren, ob alles in Ordnung ist zuhause. Im Notfall können sie die Johanniter-Sanitäter anrufen.

Die Post und Sparkasse wollen ebenfalls zukünftig zusammenarbeiten und voraussichtlich ab Juli einen kostenpflichtigen Bargeldlieferservice anbieten. Das soll dann so funktionieren, dass Kunden telefonisch bis zu 500€ bestellen können, die der Postbote ihnen nach Hause bringt. Und auch die Behörde möchte das Projekt nutzen, um älteren Menschen die Möglichkeit zu bieten, Formulare nach Hause liefern zu lassen. Das wäre vor allem für die Leute interessant, die nicht alles aus dem Internet ausdrucken können.

Das Angebot von der Post wird allerdings nicht umsonst sein, sondern gegen einen kleinen Aufpreis angeboten werden. Wie hoch dieser sein soll, steht noch nicht fest. Wenn das Pilotprojekt, das bis Ende 2019 laufen wird, erfolgreich sein sollte, wird die Post entscheiden, ob sie das Projekt auch auf andere Städte ausweiten will. Der Wissenschaftler Herbert Kubicek von der Universität Bremen betreut „Post Persönlich“, wird das Projekt im Anschluss auswerten und der Frage nachgehen, welche Dienstleistungen die Senioren tatsächlich nutzen und gebrauchen können. Man mag sich nur fragen,  wie die Post das alles stemmen möchte, da sie ja zurzeit akut an Personalmangel leidet.

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