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Hausmittel gegen Beschwerden: Was ist sinnvoll?

Was heute gerne als Hausmittel bezeichnet wird, war früher nicht selten ein Heilmittel. Früher wie heute erweisen sich so manche Hausmittel als echte Helferlein. Dabei gilt natürlich, zu bedenken, dass nicht jedes heimische Mittel tatsächlich eine Krankheit heilt oder sie lindert. Andere Tipps aus der Richtung wirken sich mitunter gar negativ aus. Aber welche Hausmittel sind hilfreich und bei welchen ist zumindest die erwachsene Vorsicht geboten? Dieser Artikel greift zum Notizbuch alter Zeiten und klärt auf.

1. Honig: die leckerste Medizin von allen

Guter Honig ist ein wahrer Alleskönner in der heimischen Hausapotheke. Schon seit Jahrhunderten wird Honig bei Erkältungen genutzt. Viele Inhaltsstoffe des süßen Nektars besitzen eine antibakterielle Wirkung und töten Keime und Bakterien ab. Bei Husten legt er sich durch seine dickflüssige Konstitution wohltuend auf die Schleimhäute und verhindert ein Austrocknen. Doch Honig kann noch mehr:

  • Wundheilung – kleinere Wunden können mit Honig bestrichen werden. Die antibakterielle Wirkung kommt wieder zum Vorschein, auch beschleunigt Honig den Heilungsprozess.
  • Herpes – die Bläschen lassen sich mit Honig lindern.
  • Verdauung – gerade Blütenhonig beugt Verdauungsproblemen wie Magenschmerzen oder Sodbrennen vor.

 

2. Kamille: die Wunderblüte

Hautleiden und Verdauungsprobleme lassen sich mit Kamille oft lindern. Es kommt jedoch auf die Zubereitung an: Der Sud muss aus getrockneten Kamillenblüten zubereitet werden, nicht mittels Teebeutel.

Magen-Darm-Probleme lassen sich dem mehrmaligen Trinken des Tees am Tag gut lindern. Als Mundspülung beugt Kamillentee Schleimhaut- und Zahnfleischentzündungen vor und heilt bereits angegriffene Stellen.

Rund um Erkältungen und grippale Infekte trumpft die Kamille jedoch richtig auf. Ob getrunken oder inhaliert, die Beschwerden gehen zurück. Wer unter Hauterkrankungen leidet, kann die betroffenen Stellen mit einem Sitzbad oder einem Aufgussverband behandeln.

Achtung: Obwohl es häufig erwähnt wird, sollte Kamille nicht bei Bindehautentzündungen angewandt werden. Es könnten kleine Partikel in das Auge gelangen und es weiter reizen.

 

3. Kopfschmerzen – die ätherische Öle

Eine kühlende Kompresse auf Stirn oder im Nacken kann Wunder bewirken. Noch besser wirken sich ätherische Öle auf das Schmerzempfinden aus. Pfefferminze, Lavendel, Teebaum oder Rosmarin werden auf Stirn, Nacken und die Schläfen gegeben und vorsichtig einmassiert. Bei leichteren Kopfschmerzen gehen die Beschwerden meist schnell zurück.

 

4. Meerrettich – Kopfschmerzen und vieles mehr

Eine Meerrettichauflage gehört ebenfalls zu den sehr beliebten Hausmitteln bei Kopfschmerzen. Ein Esslöffel frischer und geriebener Meerrettich wird auf eine Kompresse oder andere Unterlage gegeben, eingeschlagen und für einige Sekunden auf die Stirn gelegt. Maximal vier Minuten sollte die Auflage mit der Haut in Kontakt kommen. Da die Haut gereizt wird, ist es ratsam, ein wenig Pflanzenöl auf die geröteten Stellen zu geben.

Die Heilpflanze des Jahres 2021 vollbringt jedoch auch bei Erkältungen und anderweitigen Schmerzen kleine Wunder.

 

5. Alkoholische Heißgetränke

Dieser Tipp ist bekannt: Bei einer Erkältung wird den Erregern von innen nachgeholfen, indem ein heißes Bier oder ein starker Grog getrunken wird. Das Hausmittel greift mehrere Faktoren auf. Alkohol ist desinfizierend, obgleich die Konzentration in diesen Getränken zu gering ist, als dass sie einen Einfluss hat. Doch macht Alkohol auch müde und erleichtert somit das Gesundschlafen. Heißes – nicht kochendes – Bier hat zugleich einen isotonischen Effekt und versorgt den Körper mit Nährstoffen. Doch auch dieses Hausmittel eignet sich nur für Erwachsene.

 

6. Alkohol im Generellen

Natürlich ist Alkohol ein altbewährtes Hausmittel und gehört schon seit Jahrhunderten in die Hausapotheke. Er ist haltbar, schmeckt mitunter und tötet Bakterien und Keime ab. Dies gelingt jedoch nur bei hochprozentigen und klaren Sorten. Mit einem klaren Schnaps darf eine Wunde desinfiziert werden, mit einem hochprozentigen Cognac nicht.

Dieses Hausmittel ist jedoch mit Vorsicht zu genießen und sollte – gerade innerlich – nur mit Bedacht angewendet werden. Der althergebrachte Tipp, schreiende und kränkelnde Kleinkinder mit einem Pinnchen Eierlikör oder Schnaps ins Land der Träume zu schicken, war auch in der Vergangenheit nie ein guter Rat.

 

7. CBD als Hausmittel

Während aktuell darüber diskutiert wird, Cannabis zu legalisieren, gibt es längst legale Cannabisprodukte, die schon vor Jahrtausenden als Hausmittel bekannt waren, obgleich damals die Worte dazu fehlten. Doch das Grün und die Blüten von Nutzhanf wurden bereits einst als Heilmittel rund um die Schmerzlinderung, bei Entzündungen oder bei Schlaflosigkeit hinzugezogen.

Die heute legalen Produkte wie CBD Öl beinhalten kaum THC, wirken sich also nicht psychoaktiv aus. Wer gutes CBD Öl kaufen will, sollte vorher einige Qualitätskriterien prüfen. Anders verhält es sich mit den medizinischen Cannabisprodukten, die auf Rezept herausgegeben werden können: Das THC wird mitunter gezielt zur Schmerzlinderung eingesetzt.

 

8. Kartoffeln und Zwiebeln

Zwiebelwickel, aber auch Kartoffelwickel, gelten als bekannte Hausmittel. Die Wärme spielt eine wichtige Rolle, bei einem Zwiebelwickel kommen die ätherischen Öle hinzu. Zwiebelwickel wirken Wunder bei Halsschmerzen, ein Wickel aus heißen Kartoffeln kann Abszesse aufbrechen lassen oder Gelenkschmerzen lindern.

 

9. Hühnersuppe

Sie ist das klassische Hausmittel, welches bei grippalen Infekten, Magenverstimmungen und allgemeinem Unwohlsein hilft. Eine frisch zubereitete Hühnersuppe – ob mit oder ohne Ei – versorgt den geschwächten Körper mit Nährstoffen, wärmt von innen und unterstützt die Genesung.
Natürlich offenbart das Hausmittel seine Gabe besonders, wenn es durch eine liebende Person zubereitet wird. Dann schmeckt sie noch besser und es ist ein gutes Gefühl, umsorgt zu werden.

Hühnersuppe bei Erkältung - das bewährte Hausmittel punktet mit einem hohen Zinkgehalt. Bildquelle: @ Piotr Miazga / Unsplash.com

 

10. Quark

Reiner Naturquark bietet bei leichten Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen und Blutergüssen eine schnell herzustellende Kühlkompresse. Auch bei leichteren Sonnenbränden oder bei Insektenstichen trägt der Quark zu einer Schmerzlinderung bei und kühlt auf eine angenehme Weise.

Vorsicht: Bei schwereren Sonnenbränden oder echten Verbrennungen ist Quark ungeeignet und verhindert mitunter die adäquate medizinische Behandlung. Verbrennungen werden daheim stets mit dem simpelsten Hausmittel behandelt: Fließendes lauwarmes (nicht kalt!) Wasser.

Fazit – die Natur unterstützt

Viele einfache Hausmittel basieren auf alten Naturheilmitteln. Der Vorteil ist, dass fast jeder eines von ihnen im Haus hat und viele Hausmittel auf vielseitige Art angewendet werden können. Zwiebelwickel helfen bei Halsschmerzen, Zwiebeln hingegen bei Insektenstichen und der heiße Sud beruhigt die Mandeln. Einzig beim Alkohol ist zumindest Vorsicht geboten, diese Hausmittel eignen sich nicht für Minderjährige.

Bilder:

Unsplash.com – Piotr Miazga – https://unsplash.com/photos/WBX-ZLr8P7I
Unsplash.com –  Armelia Bartlet – https://unsplash.com/photos/9HajXdvKpIk

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