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Peter Schulz-Owart war schon Mitte 50, als er sich auf die Bühne zum Singen wagte. Gar nicht so einfach für einen Architekten… Und wer hatte ihn dazu „angesteckt“? Seine Frau. Beruflich aus derselben Branche. Wie kommen zwei Architekten also zum Musical und wie sieht die Familie das? grosseltern.de hat Opa Peter gefragt.
Wie kommt ein Architekt darauf, in einem Musical mitzuspielen?
„Meine Frau hat mich überredet mitzumachen; sie singt schon viele Jahre in einem Gospelchor. Außerdem hatte sie bereits bei dem Musical „Evita“, das 2011 aufgeführt wurde, mitgewirkt.“
… und in dem Verein sind Sie dann auch „gelandet“?
„Genau, die Creative Arts Group, kurz CAG, sollte es werden. Es gab diverse Castings, das war alles sehr spannend. Für mich war es ja das erste Mal vor anderen Menschen zu singen… Vor etwa drei Jahren machte ich erste Chorerfahrungen, das war alles ungewöhnlich aber auch sehr schön. Seit 2012 stemme ich zudem zusammen mit meiner Frau und Klemens Werner und anderen Helfern den Bühnenbau.“
Die Architektenseelen ließen nicht locker?
„Genau. Wir lieben unseren Beruf. Das muss man auch, denn dafür brauchen wir zu Spitzenzeiten rund 20 Wochenstunden! Alles in der Freizeit und ehrenamtlich wohlgemerkt.“
Sprich, so ein Hobby muss man ebenfalls lieben…
„So ist das. Bei uns spielen, singen, werkeln alle Generationen, von jung bis alt. Es ist ein gutes Gefühl noch nicht zum „alten Eisen“ zu gehören.“
Sie werden dieses Jahr 60…
„Und manche sagen, ich bin fit wie ein Turnschuh (lacht). Aber im Ernst: Es ist nie zu spät, auch seine Hobbys noch mal zu ergänzen. Vor meinem Eintritt 2011 in die CAG ging ich bevorzugt gern segeln, tauchen, Motoradfahren, Laufen (Halbmarathon). Heute heißen meine Hobbys: Singen, Notenlesen, Texte lernen, Bühnenbilder bauen, Requisiten basteln.“
War die Familie verwundert?
„Schon, aber vor allem haben wir sie integriert. So kommt unsere Enkelin, sie ist jetzt 15, seit vielen Jahren alle zwei bis drei Wochenenden zu uns nach Düsseldorf. Wir haben auch schon oft Sommerurlaube mit ihr verbracht.“
Und da gehört die Kultur nun auch dazu?
„Ja, wir sind aber auch schon früher gerne zusammen in die Oper, ins Theater und in Musicals gegangen; das haben wir von klein auf möglichst oft mit ihr gemacht. Sie findet es „toll“, wenn sie uns nun selber auf der Bühne sieht.“
Ist sie dann stolz auf ihren Opa?
„Ich glaube ja. Wir freuen uns jedenfalls ebenfalls sehr, wenn sie dabei ist. Ein tolles Hobby eben auch aus Familiensicht.“
Dipl.-Ing. Peter Schulz-Owart lehrt als wissenschaftlicher Mitarbeiter in Forschung und Lehre an der FH Düsseldorf im Fachbereich Architektur. In seiner Freizeit hat er sich – gemeinsam mit seiner Frau und zur Freude der Enkelin – dem Musical verschrieben. Der fast 60-Jährige ist verheiratet mit Monika Owart, die ein Architektenbüro führt und sich beruflich hauptsächlich mit der Revitalisierung von Bürogebäuden beschäftigt.
Interview und Text: Elke Tonscheidt