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Iran: Frauen dürfen ins Fußballstadion ohne verhaftet zu werden

Wir schreiben das Jahr 2018. Da glaubt man manchmal gar nicht, welch sonderbare Geschichten uns in diesen Zeiten noch erreichen. Aus dem Iran beispielsweise. Die Nationalmannschaft des Iran spielt aktuell bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland mit. Die Fans im Iran feuern beim Public Viewing ihre Mannschaft natürlich tatkräftig an. Für uns nichts Besonderes, für die Frauen im Iran allerdings schon! Denn erstmals seit der islamischen Revolution 1979 ist es Frauen erlaubt, in ein Fußballstadion zu gehen!

„Wenn alles glatt laufen sollte, könnte dies ein Auftakt sein für die generelle Aufhebung des Stadionverbots für die Frauen“, sagte die Abgeordnete Tajebeh Siawoshi. Allerdings – der Wermutstropfen bleibt – galt das erstmal nur für das Spiel gestern Abend gegen Spanien. In zwei anderen Stadien in Teheran durften Frauen immerhin auf der Familientribüne zuschauen.  Das Verbot für Frauen galt übrigens auch für Parks und öffentliche Anlagen. Zum Glück wurde auch das für das Spanien-Spiel aufgehoben.

Beim Spiel gegen Marokko galt das Verbot allerdings noch. Das hinderte Frauen allerdings nicht daran, den Sieg auf der Straße, ohne Kopftuch und tanzend zu feiern.

Seit fast 40 Jahren gibt es das Stadionverbot für Frauen im Iran. Die Begründung: Frauen haben zwischen den frenetischen männlichen Fans und ihren vulgären Anfeuerungsrufen nichts verloren. Nun regte sich aber Protest gegen dieses Verbot. Während der WM in Russland tauchten Banner auf. Mit #NoBan4Women forderten Aktivistinnen, iranische Frauen zu unterstützen, damit sie Stadien besuchen dürfen. Die FIFA unterstütze die Aktion.

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