Wie oft haben Sie es schon gesehen? Kinderwagen im Sommer rollen auf dem Bürgersteigen, die Öffnung ist mit einem Tuch bedeckt. Vielleicht haben Sie es selbst schon gemacht in dem Glauben, das Kind vor der Sonne zu schützen und kühlen Schatten zu spenden. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Unter dem Tuch entwickelt sich eine Hitze, die für das Baby gefährlich ist.

Hohe Gefahr durch Überhitzung

Es ist in der Tat eine weit verbreitete Praktik, auch weil Kinder bei Dunkelheit besser einschlafen. Allerdings ist da große Vorsicht geboten. Denn unter dem Tuch zirkuliert die Luft kaum noch. Luft und Feuchtigkeit stauen sich und innerhalb kürzester Zeit klettern die Temperaturen rasant hoch. Bei einem dickeren Tuch geht das sogar noch schneller. In einem Versuch wurde festgestellt, dass innerhalb von 20 Minuten die Temperatur von 30 auf 38 steigt.

Gerade Babies sind besonders anfällig für Hitze und hohe Temperaturen. Anders als ältere Kinder können sie ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren. Damit ist die Gefahr eines Hitzschlags höher als bei Kindern und Erwachsenen. Ihre Körpertemperatur steigt an und die Körperfunktionen werden ähnlich wie bei Fieber gestört. Im schlimmsten Fall kann es zum Herzstillstand kommen.

Richtig vor der Sonne schützen

So schlimm und gefährlich die Tuch-Praktik auch ist, die Absicht ist vernünftig. Denn Babies sollten wirklich nie in die pralle Sonne. Wie können Sie also Babys im Kinderwagen vor der Sonne schützen? Zum einen sollten Sie die richtigen Voraussetzungen schaffen: Das Baby gut eincremen, auch im Schatten. Ziehen Sie dem Kind luftige Kleidung an und eine helle Mütze aus einem leichten, dünnen Stoff. Für Schatten sorgen Sonnenschirme, die man am Kinderwagen montiert oder ein Sonnensegel. Dieses trapezförmige Tuch kann man mit Schnüren oder Klammern zwischen Kinderwagenlenker und Verdeck befestigen.