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Was hilft Kindern beim Lernen? So können Großeltern unterstützen

Lernen will gelernt sein

Lernen müssen Kinder lernen. Stundenlanges Auswendiglernen, trotzdem schlechte Noten? Da stimmt doch etwas nicht. Was hilft Kindern beim Lernen?

Am Anfang ist alles noch ganz einfach: Kleinkinder entdecken ganz ohne Anstrengung jeden Tag neue Dinge und lernen spielerisch und ganz unbewusst dazu. Wenn die Kinder dann älter werden und in die Schule kommen, ändert sich das. Lernen passiert auf einmal nicht mehr automatisch im Spiel, sondern Lernen muss aktiv erarbeitet werden.

Warum fällt es Schülern schwer zu lernen?

Im Kopf sitzen unsere zwei Gehirnhälften, die miteinander arbeiten. Die linke Seite kümmert sich um Sprachliches, die rechte Gehirnhälfte beschäftigt sich mit Bildern. Lesen Kinder ein Wort, so erkennt die linke Gehirnhälfte dieses Wort und bekommen daraufhin das entsprechende Bild von der rechten Gehirnhälfte übermittelt. Lernen funktioniert also dann perfekt, wenn beide Gehirnhälften gleichzeitig arbeiten. Sprich, wenn das Kind beim Lernen direkt zu einem Wort ein Bild abspeichert.

Dies allein reicht allerdings noch nicht aus. Das Kind muss zudem in seiner rechten Gehirnhälfte das Bild des „Lernen ist ja so langweilig“ abstellen. Denn dieses Bild schadet dem Lernwillen; dem Kind fällt es also schwer sich hinzusetzen und sein Interesse und seine Konzentration auf das Lernen zu richten.

Wollen wir unserem Kind also beibringen, wie man Lernen richtig lernt, so müssen wir vermitteln, wie man sich selbst motiviert, das schlechte Bild des langweiligen Lernens abstellt und stattdessen in einen positiven Lernmodus umschaltet.

Folgende Tipps können den positiven Lernmodus unterstützen:

  • Lernplatz zum Wohlfühlen: helles Licht, bequemer Platz, aufgeräumter Arbeitsplatz
  • Ablenkungen vermeiden: Geschwister ins eigene Zimmer schicken, Handy + Fernseher + Radio + PC aus
  • Feste Lernzeiten vereinbaren und einhalten
  • Rituale schaffen, z.B. Obstteller, Kakao, Nüsse o.ä. zum Lernen dazustellen
  • Motivieren und positiv denken: Aufmunterungen wie „Ich weiß, Du schaffst das“ oder „Das ist schwierig, aber Du wirst eine Lösung finden“ helfen ungemein ein positives Selbstbewusstsein aufzubauen
  • Keine Angst vor Fehlern. Wie heißt es so schön: „Aus Fehlern lernt man“.  Ja, Fehler sind gut und helfen sogar beim Lernen. Denn wir lernen aus Fehlern, wenn wir sie hinterfragen. Wer Angst hat, Fehler zu machen, lernt nicht dazu.
  • Loben, loben, loben
  • Genügend Schlaf ist wichtig
  • Ausgleich durch Bewegung & frische Luft schaffen
  • Das Gehirn braucht Zeit und Struktur zum Lernen. Das Kind startet mit der Vorbereitung (Sammeln und Sichten von Lernstoffinhalten), dann folgt die Lernphase, anschließend die Wiederholungsphaseund am Ende die Überprüfungsphase.
  • Gelerntes regelmäßig wiederholen. Wer nicht wiederholt, braucht gar nicht zu lernen.
  • Abwechslung schaffen in der Lernreihenfolge, um Verwechslung zu vermeiden. Erst Englisch, dann Mathe, dann Chemie, dann Französisch …
Der ideale Lern-Arbeitsplatz daheim
  • Alle Materialien / Unterlagen liegen bereit.
  • Alle Dinge, die ablenken könnten, sind vom Schreibtisch geräumt.
  • Handy, Radio, Fernseher, etc. sind ausgeschaltet
  • Der Raum ist gelüftet und hat eine angenehme Raumtemperatur

Wichtige Lernschritte

  • Unterlagen konzentriert durchlesen
  • Aktives lernen, d.h. Inhalte mit eigenen Worten wiedergeben – sprechen, schreiben oder aufmalen. Malen wir Lernzettel oder schreiben Karteikarten, werden beide Gehirnhälften angeregt (s.o.)
  • Eigene Beispiele für das zu lernende Thema erfinden
  • Den Eltern oder Oma & Opa das Thema vortragen und erklären

Tipps für richtiges und effizientes Auswendiglernen

Manche Dinge müssen einfach auswendig gelernt werden. Dabei können einige Dinge helfen:

  • Wie schon angesprochen: Rechte und linke Gehirnhälfte zusammenbringen: Wörter (z.B. Vokabeln) mit Bildern verknüpfen
  • Struktur ins Lernen bringen z.B. über Absätze. Texte und Gedichte in Absätze unterteilen. Vokabeln in kleinen thematischen Blöcken bündeln. Statt 50 Vokabeln auf einmal zu lernen, lieber in kleineren Einheiten zu je 10 Vokabeln lernen
  • Nach jedem Absatz oder Block folgt eine kurze (Bewegungs-)Pause. Die Zeit ist nötig, um das Gelernte im Gehirn „sacken zu lassen“ Danach ist der nächste Block dran.
  • Ganz wichtig: Das Gelernte in den nächsten Tagen/Wochen regelmäßig wiederholen.

Folgende sollten beim Lernen unbedingt vermieden werden:

  • Nach dem Lernen 30-45 Minuten KEIN Fernsehen oder Tablet gucken. Die hier produzierten emotionalen Reize überfluten das Gehirnund verdrängen das Gelernte Das Gelernt braucht Zeit, um ins Langzeitgedächtnis zu wandern. Besser nach dem Lernen: Bewegung, Raus gehen, Spielen
  • Zu viel Ablenkung: Geschwister toben nebenan im Zimmer, Opa schaut laut Fernsehen, das Handy bimmelt permanent, draußen geht der Rasenmäher. Suchen Sie einen ruhigen Ort zum Lernen.
  • Nicht zu viel auf einmal lernen. Siehe oben: Stattdessen in kleinen Portionen lernen. Nach ca. 30 Minuten lernen sollten Kinder ca. 10 Minuten pausieren (bewegen, frische Luft, den Standort wechseln). Lerninhalte auf mehrere Tage aufteilen, siehe oben Vorbereitungsphase, Lernphase, Wiederholungsphase.
  • Lernen zur falschen Zeit. Jedes Kind muss seine optimale Lernzeit finden. Es bringt dem Kind nichts, am Abend zu lernen, wenn es eigentlich schon erschöpft und müde ist.
  • In lernintensiven Phasen, sollte darauf geachtet werden, dass Kinder ausreichend Schlaf im Vorfeld bekommen.

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Lernen: Gehirnforschung und die Schule des Lebens

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