Mit ihrem Krimi Mandelblütenmord gewann Autorin Christina Gruber den Mallorca-Krimiwettbewerb – und das zurecht. Das Buch erzählt die Geschichte eines ungewöhnlichen Ermittler-Trios, bestehend aus einer geheimnisvollen Großmutter, ihrer hochbegabten Enkelin und einem jungen Polizisten, das gemeinsam im vermeintlichen Urlaubsparadies Mallorca in zwei Mordfällen ermittelt. Gut recherchiert erzählt Gruber nicht nur die hochspannende Verfolgung eines Mörders, sondern beleuchtet auch die besondere Beziehung zwischen einer Großmutter und ihrer Enkelin.
Mitten am Tag wird auf der Urlaubsinsel Mallorca eine deutsche Bestseller-Autorin ermordet, doch niemand will etwas gesehen haben. Aufgrund personeller Probleme bei der örtlichen Polizei und privater Beziehungen bindet der junge Ermittler Héctor die 21-jährige Gemma und ihre Großmutter Johanna in die Untersuchungen mit ein. Vordergründig betreiben die beiden einen kleinen Laden in Llucamajor, eigentlich sind sie jedoch erfolgreich als Privatdetektivinnen tätig.
Eine Reise durch Mallorca
Bei den Mordermittlungen treibt es die Ermittler über die halbe Insel: über Llucmajor, Felanitx und Santanyí bis an den Ballermann. Man merkt, die deutsche Krimiautorin kennt sich auf Mallorca aus: Die Insel und ihr besonderer Flair werden authentisch dargestellt und lokale Besonderheiten detailgetreu beschrieben. Jedoch auch gewisse Kritikpunkte am vermeintlichen Urlaubsparadies und der Inselpolitik lassen sich erkennen.
Das Power-Duo aus Großmutter und Enkelin
Autorin Christina Gruber erzählt in einem Interview mit der Mallorca-Zeitung, dass sie sich von ihrer eigenen Beziehung zu ihrer Oma und von anderen Frauen in ihrer Familie hat inspirieren lassen: „Es wird ja leider häufig so getan, als ob Menschen über 60 nichts mehr beizutragen hätten.“ Mit diesen Vorurteilen räumt Gruber in ihrem Krimi auf, die Seniorin Johanna Miebach ist das Gegenteil der verwirrten Touristen-Oma, für die sie sich in Ermittlungen manchmal ausgibt. Viel mehr ist sie eine selbstständige und mutige Powerfrau.
Unterstützt wird sie von ihrer hochintelligenten Enkelin Gemma, die ihr als Hobby-Hackerin vor allem in technischen Fragen zur Seite steht. Neben ihren gemeinsamen Ermittler-Tätigkeiten verbindet die Frauen eine ganz besondere Beziehung. Während Gemma mit ihrer speziellen Art in Deutschland mit Problemen in der Schule und auch mit ihren Eltern zu kämpfen hatte, nimmt ihre Großmutter sie so, wie sie ist.
Absolute Leseempfehlung
Mit knapp über 200 Seiten lässt sich der Mallorca-Krimi leicht lesen und bleibt bis zum Ende spannend. Für uns auf jeden Fall eine Leseempfehlung – vielleicht für den nächsten Mallorca-Urlaub?