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Sternenkind-Oma: "Meine Tochter hatte zwei Fehlgeburten"

Zehn bis 15 Prozent aller Schwangerschaften enden mit einer Fehlgeburt. Doch kaum jemand spricht über diesen tragischen Verlust. Aber neben den Eltern, die ein Kind verlieren, auf das sie sich so gefreut haben, verlieren auch die werdenden Großeltern ein Enkelkind, welches sie nie kennenlernen werden. Auch sie müssen mit diesem Verlust klar kommen.

Zu dem Thema hat uns ein Leserbericht erreicht. Iris hat geschrieben, dass auch ihre Tochter zwei Fehlgeburten hatte. Damit ist Iris eine Sternenkind-Oma. Nicht nur das: Auch Sie musste solch einen Verlust erleben. Ihre ganze Geschichte hat sie uns geschickt.

2013 erblickte meine Enkelin das Licht der Welt. Alles verlief wie im Lehrbuch. 2016 beschlossen die Eltern meiner Enkelin zu heiraten. Besonders groß war die Freude, dass auch die Geburt eines Enkels sich für den November des gleichen Jahres ankündigte. Im Juli stand die Hochzeit an. Alles schien perfekt. Genau vier Wochen vor der Hochzeit erlitt meine Tochter eine Fehlgeburt. Wir standen alle unter Schock. Trotz allem sollte die Hochzeit stattfinden. Ich kann nachempfinden, wie schmerzlich die Zeit für meine Tochter war. Hatte ich selbst diese doch auch die Erfahrung machen müssen. Trotz der Traurigkeit, hat eine schöne Hochzeit stattgefunden. Meine Tochter hat viele bittere Tränen vergossen. Völlig verständlich. Genau ein halbes Jahr später wurde meine Tochter erneut schwanger. Verhaltene Freude in der ganzen Familie. Wir alle hatten noch die Fehlgeburt in unseren Köpfen. Im 5. Monat verlor sie eine Tochter.

Beide Fehlgeburten musste meine Enkelin miterleben. Mein kleiner Engel hat viel über die schlimmen Tage gesprochen. Ich wünsche mir und auch meiner Tochter, dass wir es eines Tages verarbeiten können. Vergessen wird sie es nie. Diese Erinnerung bleibt immer. Sie lässt sich im besten Fall nur leichter mittragen.

So wie bei mir. Ich lernte meinen Ex- Mann 1983 kennen. Bereits nach kurzer Zeit, sehr kurzer Zeit, wurde ich schwanger. Nach dem anfänglichen Überraschungszustand war die Freude riesig. Auch bei den zukünftigen Großeltern. Wilde Planungen gingen an den Start. Die Planungen fanden ein jähes Ende. Ich verlor das Baby. Es hat – für mich – unendlich lange gedauert bis wir wieder schwanger wurden. 1987 wurde meine Tochter und 1992 mein Sohn geboren.

Wie so oft im Leben, gibt es ein Happy End. Auch bei meiner Tochter: Im März diesen Jahres bekam meine Enkelin ihren Bruder. Wobei nach eigenen Angaben „ne Schwester besser gewesen wäre“. Sternenkinder vergisst man nie.

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