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Wenn ältere Frauen junge Männer lieben: Warum haben wir immer noch ein Problem damit?

Madonna hat damit angefangen, Heidi Klum hat es auch gemacht, Zsa Zsa Gabor lebte jahrelang so: Die Rede ist davon, dass ältere Frauen jüngere Männer lieben, mit ihnen zusammen sind und Beziehungen führen – die einen länger, die anderen etwas kürzer. Aber sie sorgen immer noch dafür, dass sich die Klatschpresse für solche Konstellationen interessieren. Im Gegensatz: Liebt ein älterer Mann eine junge Frau – wen interessiert das heute eigentlich noch? Warum wird es aber anders herum als großes Problem angesehen?

Dass sich ältere Frauen jüngere Partner suchen, ist gar nicht so unverständlich. Psychologen behaupten, dass Menschen ab einer bestimmten Lebensphase immer weniger zusammenpassen. Während Frauen um die 40 oder älter noch mal mit richtig viel Power durchstarten, stecken Männer schon in der Krise. Verständlich, schließlich haben sich Frauen bis zu einem gewissen Alter mehr um Kinder, Haus und Hof gekümmert. Wenn all diese Verantwortung von ihren Schultern fällt, dann strotzen sie nur so vor Energie. Anders als Männer – als Familienväter haben sie sich jahrelang hauptsächlich um die Versorgung der Familie gekümmert. Wenn auch bei ihnen die Verantwortung nachlässt, sind sie regelrecht durch.

Soziologin Ursula Richter sagte gegenüber „Welt.de“ einmal, dass ältere Frauen gelassener, toleranter, erfahrener und mit einem klaren Lebensentwurf im Kopf durch die Welt gehen. Die fordern weniger Emotionen und entscheiden rationaler. Ihr persönliches Glück machen sie nicht mehr von einem Mann abhängig. Den Beschützer suchen sie längst nicht mehr. Und Männer in jungen Jahren können damit sehr gut umgehen.

Und noch eine Komponente ist relevant: die Sexualität. Während Frauen im reiferen Alter ihre Sexualität neu erleben und sie ausleben, lässt bei Männern im gleichen Alter die Libido nach.

Aber wie lange halten solche Beziehungen eigentlich? Schließlich steht man in dieser Konstellation permanent unter Beobachtung. Laut Ursula Richter sind die ersten fünf Jahre die schwierigsten. Wenn die überstanden sind, halten sie lange – länger als in einer normalen Beziehung. Sie scheitern wenn dann an den unterschiedlichen Ansichten zur Familienplanung: Während jüngere Männer gern noch eine Familie gründen wollen, sind ältere Frauen dazu nicht mehr bereit.

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