Wildkräuter: Dieses Unkraut kann man wirklich essen
In Deutschland gibt es über 1500 Wildkräuter, die man essen kann. Im Volksmund werden sie häufig als Unkraut bezeichnet, dabei sind sie oft vitaminreicher als Gemüse aus dem Supermarkt, lassen sich einfach finden und zubereiten und sind dazu noch kostenlos! Man kann sie im Salat verwenden oder als Gewürz in Suppen, Quark oder Kräuterbutter. Einige eignen sich hervorragend als Tees, anderen sagt man sogar heilende Wirkungen nach.
Anstatt die Wiese im Garten mit Unkrautvernichtern zu behandeln und zu versuchen, sie von vermeintlich lästigen Pflanzen zu befreien, sollte man sich die „Unkräuter“ also vielleicht mal genauer ansehen.
Wir stellen Ihnen 10 Wildkräuter vor, die den Namen Unkraut nicht verdient haben.
1. Löwenzahn
Das wahrscheinlich bekannteste „Unkraut“ ist der Löwenzahn. Er ist fast auf jeder Wiese zu finden und vielseitig einsetzbar. Ernten kann man ihn von April bis Oktober. Neben den Blättern können auch Blüten und Wurzel in der Küche verwendet werden. Lediglich die Stängel und die weiße Milch, die aus ihnen austritt, sollte man nicht verzehren!
Seine Blätter schmecken leicht bitter und nussig. Sie passen gut zu Salaten, Suppen, Saucen oder einfach aufs Butterbrot. Wenn man sie andünstet, kann man einen feinen „Spinat“ herstellen.
Die Blüten eignen sich hervorragend als Deko auf Salaten oder Desserts. Aus ihnen lässt sich aber auch Gelee, Sirup oder eine Art Honig herstellen. Auch in Tees ist Löwenzahn sehr beliebt, dafür wird meist die Wurzel verwendet. Diese kann aber auch, ähnlich wie Radieschen, aufs Brot oder im Salat verzehrt werden.
Löwenzahn ist gesund und außerdem gut für eine schlanke Linie: Er enthält um ein vielfaches mehr Vitamin A und C als ein gewöhnlicher Kopfsalat und ihm wird eine blutreinigende und harntreibende Wirkung nachgesagt. Er regt die Verdauung an und hilft bei Blähungen und Blähbauch, weswegen er oft bei Entschlackungskuren empfohlen wird.
2. Brennnessel
Bei vielen ist die Brennnessel wegen ihrer hautreizenden Eigenschaften verhasst, dabei ist sie eigentlich ein wahres Wunderkraut. Sie enthält viel Eisen, Kalzium und Vitamin C und ist bei Wildkräuter-Fans als Heilpflanze bekannt.
Die Brennnessel findet man von April bis Oktober eigentlich überall: in Gärten, im Wald, auf Wiesen, an Wegrändern oder an Flussufern. Beim Pflücken und Weiterverarbeiten sollte man jedoch Gartenhandschuhe verwenden, um fiese Stiche zu vermeiden! Da man das Kraut gut einfrieren kann, lässt es sich das ganze Jahr über verzehren.
Das Wildkraut hat einen zartwürzigen Geschmack. Besonders häufig findet man die Brennnessel in Tees, dazu können die Blätter entweder einfach frisch in die Tasse gegeben oder vorher getrocknet werden. Dann werden sie mit kochendem Wasser übergossen und je nach Geschmack mit Honig verfeinert. Die Brennnessel eignet sich aber auch als leckere Füllung für Nudeln und Ravioli.
Vorzüge der Brennnessel
fördert den Stoffwechsel
wirkt entwässernd
mindert Stoffwechselstörungen (Übergewicht, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen)
lindert Infektionen und Entzündungen der Harnwege
verhindert die Entstehung von Nierensteinen
wirkt blutreinigend und blutbildend
lindert Rheumabeschwerden
senkt den Blutzuckerspiegel
bekämpft Virus- und Bakterieninfektionen
kann Allergien lindern
stärkt das Immunsystem
verbessert das Hautbild bei Akne, Pickeln und Mitessern
3. Bärlauch
Der Bärlauch ist ein echter Alleskönner! Er wird wegen seines Geschmacks auch oft „wilder Knoblauch“ genannt und gehört zur Familie der Lauchgewächse. Von März bis Mai findet man ihn in Gärten, auf feuchten Wiesen und Wäldern und an Flussufern.
Der Bärlauch lässt sich hervorragend in der Küche verwenden: Er eignet sich zum Würzen und Verfeinern von Salaten, Suppen, einem leckeren Kräuterquark, Nudelgerichten, Butter, Öl und vielem mehr. Probieren Sie doch mal unser leckeres Bärlauch-Pesto. Am besten sollte man die Wunderpflanze roh verspeisen: So kann sie ihr ganzes Aroma und alle wertvollen Inhaltsstoffe voll entfalten.
Denn der wilde Knoblauch ist nicht nur lecker, sondern auch super gesund! Er ist reich an Vitamin C und Magnesium, enthält Kalzium für Knochen und Zähne, sowie Eisen für die Blutbildung. Er beinhaltet zudem sekundäre Pflanzenstoffe, zum Beispiel Sulfide. Die schwefelhaltigen Duft- und Aromastoffe, die beim Schneiden freigesetzt werden, verbessern die Fließeigenschaften des Blutes und bekämpfen Magen- und Darmkeime. Sie sollen sogar eine krebs- und entzündungshemmende Wirkung haben.
Beim Sammeln sollte jedoch darauf geachtet werden, dass man nicht an seine giftigen Doppelgänger, die Maiglöckchen, gerät.
4. Giersch
Der Giersch ist eines der hartnäckigen Unkräuter, ihn aus dem Garten zu vertreiben, kann sich als ziemlich schwierig erweisen. Da kann es helfen, einfach den Blickwinkel zu ändern und den Girsch als leckeres und einfach zu züchtendes Gemüse zu betrachten.
Seine Blätter lassen sich am besten von März bis Mai sammeln, die Stängel und Blüten von Mai bis August.
Das Kraut, welches auch als Geißfuß bekannt ist, besitzt ein frisches, scharfes Aroma. Es passt als Gewürz zu Kartoffeln oder in den Salat und ist eine gute Alternative zur klassischen Petersilie.
Giersch ist reich an Vitamin C und hat eine entzündungshemmende Wirkung, er wird oft bei Gicht eingesetzt.
5. Gartenschaumkraut
Das Gartenschaumkraut blüht vor allem im Frühling und ist in deutschen Gärten weit verbreitet. Trotz seines hübschen Aussehens wird er von vielen als Unkraut gesehen. Das Kraut sieht jedoch nicht nur hübsch aus, es schmeckt auch noch und ist gut für die Gesundheit.
Sein kräftiger Geschmack erinnert an Rucola oder Kresse. Das Gartenkraut kann daher besonders lecker auf dem Brot, in einem Kräuterquark oder im Salat verzehrt werden. Dazu einfach die kleinen Blätter und Blüten abzupfen und gut abwaschen.
Sein hoher Vitamin-C-Gehalt und seine Bitter- und Mineralstoffe wirken sich positiv auf den Organismus aus: Dem Gartenschaumkraut werden blutreinigende, harntreibende, verdauungs- und durchblutungsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.
6. Gundermann
Das Würzkraut wächst bevorzugt auf Wiesen und Weiden oder an Gehölzrändern – und dass das ganze Jahr über. Selbst unter einer Schneedecke kann der Gundermann frische Blättchen treiben. Sein Geschmack ist sehr streng, deswegen lässt er sich gut mit anderen Kräutern kombinieren. Er verfeinert Kräuterbutter, Kräuterquark, Salat, Omelette, Eintöpfe oder Suppen. Und auch seine süßlichen Blüten lassen sich super als essbare Garnitur verwenden.
Gesund ist der Gundermann auch: Die Blätter des Krauts sind reich an Vitamin C, Kalium und Kieselsäure. Sie wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd, regen dem Stoffwechsel an und können bei Grippe helfen
7. Vogelmiere
Im Gegensatz zum strengen Gundermann ist die Vogelmiere eines der mildesten Wildkräuter. Sie wächst auf Äckern und Brachflächen bis in den Oktober hinein. Ihr mildes Aroma erinnert etwas an Erbsen und passt damit gut zu Suppen oder Salaten.
Am besten erntet man die jungen Triebspitzen, bevor die Pflanze ihre weißen Blüten bekommen.
Die Vogelmiere enthält siebenmal so viel Eisen und dreimal so viel Magnesium und Kalium wie der Kopfsalat. Zudem ist sie reich an Vitamin A, Vitamin C und an pflanzlichen Eiweiß. Definitiv ein Unkraut, das seinen Namen nicht verdient hat.
8. Sauerampfer
Charakteristisch für den Sauerampfer ist sein saurer Geschmack. Von April bis November lassen sich seine pfeilförmigen Blätter ernten. Dabei verwendet man am besten die jungen, frischen Blätter, da die älteren viel Oxalsäure enthalten. Diese kann einen empfindlichen Magen reizen.
Ansonsten enthält der Sauerampfer jedoch auch viel Gutes: Er ist reich anVitamin C und Eisen. In der Naturheilkunde gilt er außerdem als wirksames Mittel gegen Hautkrankheiten.
Sauerampfer schmeckt besonders gut in Suppen und Eintöpfen und als Ergänzung im Salat.
9. Knopfkraut
Das Knopfkraut ist ein vitales und vermehrungsfreudiges Gewächs, ausrotten könnte also schwierig werden. Aber warum sollte man auch? Das Knopfkraut ist lecker und gesund. Pflücken kann man es von Mai bis spät in den Herbst in Gärten, auf Äckern und an Straßenrändern. Verwendet werden kann eigentlich die ganze Pflanze: Blätter, Stiele, Blütenknospen und auch junge Blüten eignen sich zum Verarbeiten. Dabei schmeckt das (Un-)Kraut gekocht mit Gemüse, gedünstet wie Spinat, roh in Salaten, als Pesto oder in frischen Säften und Smoothies.
Auch gesundheitlich hat das Knopfkraut einiges zu bieten. Das Kraut ist eine der eisenhaltigsten Pflanzen überhaupt. Es ist reich an Mineralien wie Phosphor und Kalium, enthält viel Eiweiß, Magnesium, Kalzium, Vitamin A und C.
10. Pimpinelle
Auch die Pimpinelle ist eine richtige Vitamin-Bombe und zeichnet sich vor allem durch ihren hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Man sagt ihr eine blutreinigende und schleimlösende Wirkung nach und sie hilft gegen Müdigkeit, Sodbrennen und Durchfall. Auf Wiesen lässt sich das Kraut, was auch kleiner Wiesenknopf oder kleines Blutkraut genannt wird, von Mai bis August finden.
Der Geschmack lässt sich als frisch und nussig beschreiben. Da die Pimpernelle schnell welk wird, sollte man sie nach dem Pflücken direkt verarbeiten oder kleingeschnitten einfrieren. Als Gewürz lässt sie sich dann in Salaten, Quark, Kräuterbutter, Gemüse, frischen Suppen oder auf dem Brot verwenden.
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