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Babywatching: Warum Babys uns zu besseren Menschen machen

Allein das Beobachten eines Babys soll Aggressionen mindern und Empathie und Feinfühligkeit fördern! Das Konzept Babywatching wird in immer mehr Kindergärten und Schulen ausprobiert, dabei sitzen Kinder einfach nur um ein Baby herum und beobachten es bei der Interaktion mit Mutter oder Vater. Dadurch sollen sie lernen, sich in das Neugeborene hineinzuversetzen und so ihre sozialen Kompetenzen weiter entwickeln.

Die Idee zur Babybeobachtung hatte der 63-jährige Kinderpsychiater und Bildungsforscher Karl Heinz Brisch. Er brachte das Konzept Babywatching in Deutsche Schulen und Kindergärten. An den teilnehmenden Einrichtungen ist es keinesfalls ein einmaliges Erlebnis: Mutter oder Vater kommen regelmäßig, zum Beispiel einmal die Woche, und die Kinder können zusehen, wie sie mit dem Baby spielen, wie es einschläft, schreit, wie es gewickelt oder gestillt wird.

Laut Brisch profitieren alle von diesem Konzept. Aggressive oder hyperaktive Kinder würden ruhiger, ängstliche und schüchterne Kinder kämen mehr aus sich raus. Kinder mit Aufmerksamkeitsdefiziten oder emotionalen Schwierigkeiten seien insgesamt ausgeglichener und könnten sich besser konzentrieren. Auch geflüchtete Kinder hätten Vorteile, sie lernten durch das Baby-Beobachten schneller Deutsch und vor allem Wörter für Gefühle prägten sich schneller ein. Einzelkinder würden empathischer im Umgang mit anderen Kindern.
Aber auch die Mütter profitieren: Die Bindung zum Baby wird gestärkt und sie kann am Ende des Jahres oft die Signale ihres Schützlings viel besser wahrnehmen.

Unterstützt durch gezielte Fragen nehmen die Kinder beim Baby-Beobachten genau wahr, wie sich der Säugling verhält und warum. Und können das im besten Fall auf andere soziale Situationen übertragen.

Inzwischen gibt es das Babywatching in 50 verschiedenen deutschen Städten und auch in anderen Ländern, wie Großbritannien, Israel oder Uruguay wird es immer beliebter. Zudem weitet sich auch die Zielgruppe aus: Positive Effekte sehen Forscher nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen und Senioren. Die Babybeobachtung gibt es nämlich mittlerweile auch in anderen Anwendungsfeldern, zum Beispiel bei der Therapie von Demenzkranken.

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