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Einzelenkelkind: Neigt man zum extremen Verwöhnen?

Großeltern spielen eine besondere Rolle in dem Leben der Enkelkinder. Durch ihre Erfahrung, gehen sie lockerer mit Vorschriften um und lesen dem Enkelkind gerne jeden Wunsch von der Lippe. Durch die Erfahrung, die sie den Kindeseltern voraus haben, möchten sie oft begangene Fehler aus der eigenen Erziehung wieder gut machen. Durch die Ruhe und Geduld der Großeltern bauen sie oft eine liebevolle und nachsichtige Beziehung zu ihren Enkeln auf. Bei vielen Enkelkindern ist es allerdings auch schwer jeden gleich gerecht zu behandeln. Aber wie entwickelt sich die Beziehung zwischen Enkeln und Großeltern, wenn das Kind Einzelenkelkind bleiben?

Es ist klar, dass wenn es nur ein Enkelkind oder Kind gibt, dass auf diesem die gesamte Aufmerksamkeit liegt. In Deutschland wächst immerhin jedes vierte Kind ohne Geschwister auf. Da kann es schon oft mal vorkommen, dass dieses Kind dann auch das einzige Enkelkind bleibt. Einzelkinder sind heute oft Wunschkinder, während man vor einigen Generationen noch davon ausging, etwas sei „schief gelaufen“, wenn es in einer Familie nur ein Kind gab. Als Wunschkind erfahren Einzelkinder oft viel Halt, gute Bildung und ungeteilte Aufmerksamkeit.

Auch die Großeltern schenken dem Einzelenkelkind die volle Aufmerksamkeit und Liebe. Die Geschenke, die sonst mehrere Enkelkinder teilen müssten, bekommt das Einzelenkelkind alleine.

Neigt man als Großeltern dann aber zum extremen Verwöhnen? Ja, denn man neigt dazu, seinem Einzelenkelkind die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Und das ist nicht unbedingt schlecht!

Einzelkindern wird nachgesagt, dass sie nicht teilen können oder der Umgang mit anderen Kindern schwieriger ist. Enkelkinder mit Geschwistern lernen Zuhause schon oft zu teilen oder besser mit Frust umzugehen. Wenn man als Eltern oder Großeltern diese Werte aber an das Kind oder Einzelkind weitergibt, wird es später damit auch keine Probleme bekommen. Zuhause kann man dann durch gemeinsames Gesellschaftsspielen dem Kind das Gefühl von Niederlagen oder Frust nahelegen. 

Das Klischee, dass Einzelkinder selbstbezogen und verwöhnt sind, kommt hauptsächlich daher, dass Einzelkinder eben früher aus problematischen Familienverhältnissen kamen. Meist gab es dann auch keinen Zugang zu einer Betreuung, in der sie mit Gleichaltrigen groß wurden. Das hat sich heute geändert. Durch die vielen Möglichkeiten von Kita, Kindergarten bis hin zu Grundschule, wachsen auch Einzelkinder heute vermehrt mit dem Kontakt Gleichaltriger auf und lernen früher mit Frust umzugehen oder zu teilen.
Die Aufmerksamkeit der Eltern und Großeltern ist dann trotzdem intensiver als bei mehreren Kindern, aber das liegt auch wieder an dem individuellen Verhältnis.

Falls Ihr Enkelkind also Einzelenkelkind ist, genießen Sie die gemeinsame Zeit und verwöhnen Sie ihr Enkelkind. Das Wichtigste ist am Ende die Liebe und der Umgang, den Kinder erfahren.

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