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Forscher warnen vor fatalen Folgen der Zeitumstellung

Forscher warnen vor fatalen Folgen der Zeitumstellung

In einer Online-Umfrage der EU konnten die Bürger und Bürgerinnen darüber abstimmen, ob die Zeitumstellung abgeschafft werden soll. 84 Prozent stimmten für die Abschaffung der Zeitumstellung. Insgesamt drei Millionen Deutsche stimmten mit ab. Vor allem für ältere Menschen ist die Zeitumstellung eine Belastung. Nun will die EU darüber diskutieren. Doch welche Folgen der Zeitumstellung erwarten uns? Forscher warnen, dass die dauerhafte Umstellung auf die Sommerzeit fatale gesundheitliche Folgen haben könnte.

Unsere biologische Uhr orientiert sich am Hell-Dunkel-Rhythmus, doch bleiben wir meist länger wach, als es der biologische Rhythmus vorsieht. Die sogenannte soziale Zeit bestimmt zudem, wann wir zur Arbeit gehen oder die Kinder zur Schule bringen. Die Zeitumstellung bringt unsere innere Uhr aus dem Gleichgewicht und kann sich auch körperlich bemerkbar machen, zum Beispiel am Blutdruck oder Hormonhaushalt. Das macht vielen zu schaffen, weswegen auch die Mehrheit für eine Abschaffung der Zeitumstellung ist. Die EU diskutiert nun, ob zukünftig die Sommerzeit die normale Zeit sein soll.

Forscher warnen, dass die Umstellung auf Sommerzeit keine geeignete Lösung ist. Die Abschaffung der Zeitumstellung könne aus schlafmedizinischer Sicht fatal sein, sagt der Diplom-Psychologe Dr. Hans-Günter Weeß. Es würde bedeuten, dass es im Sommer länger hell ist und dadurch erst später das Schlafbotenstoff Melatonin ausgeschüttet wird. Das heißt, dass wir später müde werden, aber nichtsdestotrotz am nächsten Morgen wieder pünktlich nach der sozialen Zeit auf der Arbeit sein müssen. Man würde somit im Sommer eine Stunde Schlaf verlieren. Die Folge langfristig wäre: Schlafmangel. Zudem müssten Schüler insgesamt sechs Wochen länger im Jahr im dunklen zur Schule gehen. Till Roennenberg vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität München warnt sogar, dass die Umstellung auf Sommerzeit die Wahrscheinlichkeit für Diabetes, Depressionen sowie Schlaf- und Lernproblemen erhöhe.

Ein Gegenvorschlag der Forscher ist, dass anstatt der Sommerzeit die Winterzeit dauerhaft eingeführt werden soll. Denn die Winterzeit entspricht eher dem natürlichen Hell-Dunkel-Rhythmus. Zu berücksichtigen sei auch, dass in Deutschland die Menschen im Vergleich zu anderen EU-Ländern sehr früh aufstehen. Solange die soziale Zeit nicht dem Hell-Dunkel-Rhythmus angepasst wird, könnte sich die Umstellung auf die Sommerzeit langfristig negativ auf die Gesundheit auswirken. Bereits jetzt benötigen schon 80 Prozent der Deustchen morgens einen Wecker und gehen oftmals unausgeschlafen aus dem Haus. Eine klare Entscheidung seitens der EU gibt es noch nicht. Bis eine Entscheidung fällt, wird es noch vieles zu berücksichtigen geben.

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