A A A

Großelternkolumne: Oma Silke Geercken stellt sich vor

Silke Geercken schreibt fortan regelmäßig für grosseltern.de. In ihrer Großelternkolumne berichtet sie von ihrem Alltag als Oma. In diesem Beitrag steht sie uns Rede und Antwort und wir erfahren, warum sie angefangen hat, über Linus und das Omasein zu schreiben.

Was hat Sie zum Schreiben animiert, was war das ausschlaggebende Ereignis?
Silke Geercken: Ich habe rund 40 Jahre als Journalistin gearbeitet, das Schreiben ist mein Metier. Als ich mit unserem ersten Enkel, damals wenige Monate alt, spazieren fuhr und ich ihm beim Schlafen zu sah, überkam mich plötzlich so ein Glücksgefühl, das ich teilen wollte. Damals habe ich in der Zeitung, für die ich als Redakteurin tätig war, die erste Glosse über Linus geschrieben – und dann nahm das Ganze seinen Lauf. Bereits nach wenigen weiteren Glossen, kamen Rückfragen und Aufmunterungen von Lesern, weiter über Linus zu berichten.

Wie würden Sie Ihr Leben mit Ihrem Enkel/Ihren Enkeln in Kurzfassung beschreiben?
Geercken: Beglückend, kurzweilig, amüsant, bereichernd. Als meine beiden Söhne klein waren, hatte ich weder die Zeit noch die Ruhe, mich so intensiv mit ihrer Entwicklung zu beschäftigen, da ich immer voll berufstätig war. Mein Enkel Linus, der gerade eingeschult wurde, war seit dem 5. Lebensmonat einmal die Woche über Nacht bei uns. Wenn man zwei Tage mit so einem kleinen Geschöpf zusammen ist und sich jede Menge Zeit nehmen kann, bekommt man vieles mit und viel Glück zurück.

Wie alt waren Sie, als Sie das erste Mal Oma wurden?
Geercken: 59 Jahre. Inzwischen sind drei weitere Enkelinnen dazu gekommen: vier Jahre und Zwillinge von 9 Monaten. Ich wurde also reich beschenkt.

Welches Verhältnis hatten Sie zu Ihrer Oma?
Geercken: Ein sehr intensives. Als ich klein war, hatten meine Eltern eine Wohnung, meine Großeltern ein Haus mit großem Garten und Hühnern. Da waren wir fast täglich. Und meine Oma hat mir alles erlaubt.

Wie war Ihre Kindheit? War es schöner, damals Kind zu sein oder ist es heute besser?
Geercken: Ich hatte eine sehr schöne Kindheit mit liebevollen Eltern und einem gastfreundlichen Zuhause. Wirtschaftlich ging es in den Jahren ab 1954, meinem Geburtsjahr, ja immer bergauf. Die zweite Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Ich denke, meine Eltern hatten mehr Zeit für uns, weil es ja nicht so viel Ablenkung durch Medien und Freizeitangebote und es keine ganztägige Kinderbetreuung gab.

Worauf sind Sie bei Ihren Enkeln besonders stolz?
Geercken: Stolz ist ein großes Wort. Ich kann nur stolz sein auf eigene Leistungen. Ich bin glücklich, dass ich vier gesunde Enkelkinder habe und meine Söhne so tolle Väter sind. Darauf bin ich ein bisschen stolz.

Erzählen Sie Ihren Enkeln viel von früher?
Geercken: Nein, bisher nicht, sie sind noch zu klein.

Sind Sie eine Oma, die verwöhnt?
Geercken: Gibt es auch andere Omas? Man liebt sein Enkelkind wie seine eigenen Kinder und tut alles, damit es ihnen gut geht. Bei dem inzwischen siebenjährigen LInus merke ich allerdings, dass ich in manchen Dingen konsequenter bin als meine Schwiegertochter und eher Grenzen setze. Kleine Kinder haben heute eine große Entscheidungsfreiheit. Für manche Entscheidungen sind sie meiner Meinung nach noch zu klein.

Was sollte eine Oma immer in der Tasche haben?
Geercken: Etwas zu trinken und Kleingeld für Eis oder Karussell fahren.

Gibt es etwas, das Sie im Zusammensein mit Ihren Enkeln anders machen möchten als mit Ihren Kindern?
Geercken: Ja. Ich möchte mehr Geduld haben und mehr Ruhe, ihnen zuzuhören und auf ihre kleinen Problemchen einzugehen. Aber das fällt mir als Oma sicher auch leichter. Wie schon oben gesagt, berufstätige Mütter haben nicht so viel Zeit. Familie, Haushalt und Beruf auf einen Nenner zu bringen, ist nicht einfach.

Mischen Sie sich in die Erziehung Ihrer Enkel ein?
Geercken: Ich versuche, es nicht zu tun, aber es fällt einem schwer, weil man manches in der Erziehung anders sieht als Sohn und Schwiegertochter. Ist eben eine Generationsfrage. Da Linus regelmäßig bei uns übernachtet hat, hat er natürlich gemerkt, dass es bei uns etwas anders läuft als zuhause. Darauf kann er sich bei uns auch wunderbar einstellen – zuhause macht er aber nur „was Mama sagt“.

Was wünschen Sie sich für Ihre eigene und für die Zukunft Ihrer Enkel?
Geercken: Angesichts der Bedrohung durch die Corona-Pandemie wünsche ich mir Gesundheit und dass ich meine Enkel aufwachsen sehen darf. Meinen Enkel wünsche ich, dass sie Glück haben im Leben und in Frieden groß werden und die momentane Katastrophe, die über die ganz Welt eingebrochen ist, abgewendet werden kann.

Artikel drucken

Artikel teilen

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

Vorsicht!

Sie nutzen einen alten Browser!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser um diese Seite anzuzeigen.