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Jahrbuch Sucht 2018: Jeder Deutsche trinkt im Jahr eine Badewanne Alkohol

Deutschland hat scheinbar ein Alkoholproblem – das belegt das Jahrbuch Sucht, das in dieser Woche vorgestellt wurde. Demnach trinkt jeder Mensch in Deutschland pro Jahr im Schnitt eine Badewanne Alkohol. Im Schnitt heißt: Manche trinken sogar mehr als eine Badewanne, andere trinken kaum etwas. Und wie sieht es beim Rauchen aus?

Der Konsum von Tabakwaren ist 2017 gestiegen. Laut „Spiegel“ ist es der Konsum von Pfeifentabak, der zum allgemeinen Anstieg auf 3.245 Tonnen (ein Plus von 28,7 Prozent) führt. Die Deutschen rauchen aber auch mehr Zigaretten: 2016 waren es noch 75,0 Milliarden Zigaretten, die geraucht wurden. 2017 dann schon 75,8 Milliarden – das ist eine Zunahme von 1,1 Prozent. Zigarre und Zigarillos werden hingegen wieder seltener geraucht – ihr Verbrauch ging um sieben Prozent zurück.

Rauchen hat seinen Preis – 79 Milliarden Euro verursacht es an Kosten. 25 Milliarden Euro entfallen auf den Bereich Gesundheit – die Behandlung der Folgekrankheiten verschlingt so viel. 54 Milliarden Euro entstehen indirekt, durch Produktionsausfälle beispielsweise. Die kleine Raucherpause am Arbeitsplatz als volkswirtschaftlicher Schaden?

Besorgniserregender ist laut Autoren der Studie der Alkoholkonsum der Deutschen. Zwar sei der Konsum leicht um einen Prozent gesunken, „Der Verbrauch habe sich nur von extrem hoch auf sehr hoch reduziert“, heißt es in dem „Spiegel“-Artikel. 134 Liter Alkohol werden pro Kopf im Schnitt getrunken. Das entspricht einer gut gefüllten Badewanne. Die Angabe „im Schnitt“ bedeutet allerdings auch, dass einige Menschen mehr als diese Badewanne trinken, andere wiederum trinken weniger. Dieses mehr macht sich laut Studie bemerkbar. 2016 müssten 22.300 Jugendliche und junge Erwachsene wegen einer Überdosis Alkohol in Krankenhäusern behandelt werden. Die Studie vergleicht das mit den Fällen auch dem Jahr 2000 – demnach hat sich die Zahl der stationären Aufenthalte wegen einer Alkoholvergiftung mehr als verdoppelt. Damals waren es 9500 Kinder und Jugendliche.

Die Deutschen probieren aber auch andere Drogen aus: 2015 haben in Deutschland 479.000 Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren und 14,4 Millionen Erwachsene im Alter bis 64 Jahren illegale Drogen ausprobiert. An Platz 1: Cannabis. Die Autoren der Studie bemerken, dass es einen ansteigenden Trend gebe, illegale Drogen zu probieren. Und die fordern ihren Tribut: 2016 registrierte die Polizei 1333 Drogentote. Das waren 8,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Allerdings: Alkohol oder die Kombination aus Alkohol und Rauchen führt jährlich zu 74.000 Todesfällen.

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