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Kostenfalle Roaming: Mit dem Smartphone im Urlaub wird teuer

Nach einer Kreuzfahrt erhielt eine Familie aus Berlin von ihrem Mobilfunkanbieter eine Rechnung von rund 12.000 Euro. Grund dafür waren die Roaming-Kosten auf hoher See. Der zwölfjährige Junge surfte im Urlaub im Internet, schaute sich nur ein paar Videos auf seinem Smartphone an. Die Rechnung: exakt 12.414,91 Euro für 492 Megabyte. Der Mobilfunkanbieter hat den Betrag aus Kulanz auf knapp 5.000 Euro reduziert. Trotzdem ist es eine horrende Summe für die Famiele. Die Eltern haben inzwischen einen Anwalt eingeschaltet. Warum die Kosten so hoch sind und was man wissen muss zum Thema Kostenfalle Roaming, haben wir für Sie recherchiert.

Seit einem Jahr sind Roaming-Gebühren in der EU grundsätzlich abgeschafft. Dennoch gibt es immer wieder Fälle, in denen die Verbraucher zur Kasse gebeten werden. Roaming-Gebühren entstehen, wenn man sich am Urlaubsort in ein ausländisches Mobilfunknetz einwählt und telefoniert, SMS versendet oder im Internet surft. Nach der (neuen) EU-Roaming-Verordnung zahlt der Kunde im europäischen Ausland keine zusätzlichen Gebühren mehr, wenn er beispielsweise telefoniert.

Die Familie aus Berlin, die nun mit der Rechnung zu kämpfen hat, befand sich auf einem Kreuzfahrtschiff, das durch die Nordsee fuhr. Die Fahrt ging von Kiel nach Oslo. Um sich die Zeit zu vertreiben, schaute sich der Sohn ein paar Videos auf dem Smartphone an. Das Gerät verband sich dabei mit dem Mobilfunknetz, das über Satellit eine Internet-Verbindung aufgebaut hatte. Der Rechnung zufolge verlangte schließlich der Mobilfunkanbieter 23 Euro pro Megabyte. Zum Vergleich: In Deutschland bieten günstige Mobilfunkanbieter schon monatlich drei Gigabyte für zehn Euro an, was umgerechnet 0,3 Cent pro Megabyte sind.

Wer auf einem Kreuzfahrtschiff oder auch in der Luft unterwegs ist, sollte am besten das Roaming deaktivieren. Wenn sich das Smartphone per Satellit mit dem Internet verbindet, entstehen den Mobilfunkanbietern hohe Kosten, die sie dann an den Nutzer abwälzen. An Transitorten wie eben auf Schiffen oder in der Luft, ist die europäische EU-Roaming-Verordnung nicht immer in Kraft gesetzt. Kreuzfahrtschiffe bieten daher Surf-Pakete an. So können die Gäste gegen einen Aufpreis das interne WLAN an Board nutzen. Auch in Flugzeugen können inzwischen WLAN-Pakete gebucht werden und die Passagiere können problemlos während der Flugzeit im Internet surfen. Es kommt selten vor, dass sich Reisende in das Satellitennetz einwählen. Dennoch: Auf der sicheren Seite ist man, wenn die Roaming-Diensten im Urlaub einfach ausgeschalten bleiben. Ihren Enkelkindern tut es sicherlich auch mal gut eine Smartphone-freie Woche zu verbringen.

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