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Küchenkräuter: Thymian, Basilikum und Co. für die Fensterbank

Diese Küchenkräuter kann man auf der Fensterbank selber ziehen

Im Sommer und mit Garten ist die Anzucht von Küchenkräutern kein Problem. Aber nicht jeder hat einen Garten oder genug Platz, um dort Küchenkräuter anzubauen. Vielleicht möchte man auch viel lieber die Küchenkräuter direkt in der Küche haben, um sich schnell mal bedienen zu können. In diesem Artikel erklären wir, welche gängigen Küchenkräuter sich wunderbar auf der Fensterbank machen, wie selbst die Enkel beim Pflanzen mithelfen können und zu welchen Gerichten welche Küchenkräuter passen.

B wie Basilikum

Basilikum ist sehr aromatisch, vor allem wenn er viel Sonne abbekommt. Leckerer sind eher zwarte Blätter. Je mehr Sonne sie abbekommen, umso härter und umso intensiver im Geschmack werden sie. Eigentlich kommt Basilikum bei der klassischen Capresse, also der klassischen italienischen Vorspeise aus Tomaten und Morzarella, zum Einsatz. Man kann mit Basilikum aber noch ganz andere Gerichte verfeinern.

Basilikum wirkt antibakteriell und schmerzlindernd. Selbst bei Migräne und Schlaflosigkeit soll er helfen. Eingesetzt werde kann er auch gegen Übelkeit, Bauchweh und Sodbrennen.

Wer Basilikum nicht selbst aussehen möchte, der kauft sich ein Töpfchen. Allerdings halten die bei vielen Leuten nicht sehr lange. Darum besser ausdünnen, damit die Pflanzen Platz zum Wachsen haben. Wer es selber pflanzen möchte, der sät die Samen in Erde, die vorher aufgeschlämmt wurde. Da Basilikum ein Lichtkeimer ist, bleiben die Samen offen in der Erde liegen. Man kann den Topf mit Frischhaltefolie abdecken, damit die Samen nicht austrocknen. Wer das nicht möchte, der benetzt die Erde regelmäßig mit Wasser. Beim Pflanzen darauf achten, nicht zu viele Samen zu verteilen. Besser nur 10 Körnchen, damit die genug Platz zum Wachsen haben. Wenn das Wetter schön ist und auch kein Frost mehr kommt, kann Basilikum auch mal draußen stehen. Aber bei zu viel Sonne wird er deutlich kräftiger.

K wie Koriander

Entweder man mag Koriander oder man mag ihn nicht. Ein Dazwischen gibt es nicht. Aber Koriander ist ein Universalheilmittel. Seine ätherischen Öle wirken entzündungshemmend, schmerzlindernd und appetitanregend. Koriander kann aber auch äußerlich bei Krämpfen und Muskelverspannungen helfen. Außerdem wirkt Korinander gegen Akne und Mitesser.

Koriander braucht viel Zeit. Insgesamt 24 Wochen nimmt sich das grüne Gewächs Zeit. Daher sollte man möglichst früh mit der Aussaat beginnen. Auf der Fensterbank ist es dem Koriander egal, welche Temperaturen draußen herrschen. Er legt aber Wert auf Kräuter- oder Pinienerde. Die auch wieder fein anfeuchten und dann aussäen. Fein mit Sand oder Erde bestreuen. An einem halbschattigen Fensterplatz fühlt er sich wohl – 20 – 25 Grad sind ideal.

Koriander wird hauptsächlich in der asiatischen Küche verwendet. Es spricht aber nichts dagegen, ihn in einem Linsensalat oder mit Kichererbsen zu servieren.

M wie Minze

Es gibt zahlreiche Minz-Sorten. Die klassische Pfefferminze ist nur eine davon. Ihr hoher Mentholgehalt hat einen entkrampfenden Effekt auf die Verdauungsorgane. Ein Grund, warum Pfefferminztee bei Magenbeschwerden empfohlen wird.

Bei der Minze ist die Aussaat schwierig und nicht immer von Erfolg gekrönnt. Man kann die Töpfchen schon im Supermarkt kaufen. Oder man nimmt von einer Pflanze ein Stängelchen ab und setzt es in den Boden. Minze vermehrt sich rasch – daher wird der Stängel bald Wurzeln schlagen. Wer sie aussehen möchte, der benötigt Anzuchterde. Dann wird der Samen ausgestreut, aber nicht zu dicht. Da es sich auch wieder um einen Lichtkeimer handelt, bitte keine Erde drüber streuen. Die Erde und die Saat müssen feucht, aber nicht nass, bleiben. Am besten deckt man die Saat mit einer Folie ab. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Folie einmal am Tag gelüftet werden. Zwischen 15 bis 18 Grad darf Minze ins Freiland. Aber ansonsten fühlt sie sich auch auf dem Fensterbrett sehr wohl.

Frische Minze ist ideal, um sich einen Tee aufzubrühen, um einen Obstsalat zu verfeinern oder um lauwarme Gerichte wie Couscous oder Bulgur zu verfeinern. Minze schmeckt auch gut in einem Joghurt-Dip.

P wie Petersilie

Petersilie ist vermutlich das beliebteste Kraut. Sie hat mit 0,16 g auf 100 Gramm richtig viel Vitamin C. Damit ist sie eine wahre Vitaminbombe. Allerdings essen wir selten so viel Petersilie, dass wir diese Menge aufnehmen könnten. Als Küchenkräuter auf der Fensterbank ist die Petersilie eigentlich rund ums Jahr pflanzbar. Sie mag lockere und humusreiche Böden. Gut steht sie im Halbschatten. Damit die Petersilie im Topf wächst, gleichmäßig ausstreuen und dann leicht mit Erde bestreuen. Schon feucht halten, am besten mit einem Zersteuber. Das können auch die Enkel schon früh sehr gut. Wird es zu trocken, kann es sein, dass die Keimlinge absterben. Also beobachten sie die Petersilie dennoch sehr genau.

Will man die Petersilie wegen ihres hohen Vitamin-C-Gehalts genießen, dann macht man am besten einen Petersiliensalat. Dazu werden 2 Bunde Petersilie mit Tomaten, Gurken, Zitronensaft, Zwiebeln und Olivenöl vermischt und angerichtet.

Welche Petersilie mögen Sie eigentlich lieber? Glatte oder gekräuselte?

 

R wie Rosmarin

Rosmarin ist gut für den Blutkreislauf, denn seine ätherischen Öle haben einen hohen Kampfergehalt. Vor allem für die Hirndurchblutung und das Erinnerungsvermögen ist Rosmarin ideal. Man kann das Kraut mit seinen Nadeln im Supermarkt schon getopft kaufen. Zuhause darf er aber auch einen größeren Topf bekommen. Vermehren kann man Rosmarin über Stecklinge. Also genau wie bei der Minze einfach einen Trieb einpflanzen.

Wer es mit der Aussaat versuchen möchte, der kann den Rosmarin in einem Zimmergewächshaus anziehen. Da Rosmarin ein Lichtkeimer ist, auch ihn nicht mit Erde bedecken. Stattdessen einfach ein bisschen andrücken. Bis der Rosmarin keimt, kann es bis zu vier Wochen dauern. Er bevorzugt Erde, die 1:1 mit Sand gemischt wird. Sie soll auch sehr fein sein, also besser vorher sieben. Außerdem muss die Erde mit einer Sprühflasche gut nass gemacht werden. Die Saat ausstreuen und dann leicht andrücken. Ideal sind 18 bis 22 Grad. Es kann sein, dass die Keimlinge sehr unterschiedlich wachsen. Außerdem benötigen alle früher oder später einzelne Töpfchen.

Wer keine Lust auf diese Prozedur hat, der nutzt das Töpfchen aus dem Supermarkt. Rosmarin schmeckt sehr gut zu Fischgerichten. Aber auch Wildgerichten verleiht er eine feine Note.

S wie Salbei

Auch Salbei enthält viele ätherische Öle, die Bakterien, Viren und Pilze bekämpfen. Bei fiesen Halsschmerzen sollte man daher einen Salbeitee trinken. Der Salbei wirkt dann nämlich schmerzlindernd, antiseptisch, krampflösend und entzündungshemmend. Aber auch bei Zahnfleischentzündungen oder bei Mundgeruch hilft Salbei.

Salbei gilt als sehr robust – eine Aussaat auf der Fensterbank sollte daher gut gelingen. Handesübliche Saaterde reicht dem Salbei völlig aus. Dann nur 1 oder 2 Samenkörner etwa 1 Zentimeter tief in die Erde drücken und dünn übersieben. Mit der Sprühflasche gießen oder von unten wassern. Ideal ist dann, eine Folie drüber zu spannen oder den Salbei in ein Zimmergewächshaus zu stellen, damit er gut keimen kann. Schon nach sieben Tagen keimt der Salbei. Damit es nicht zu eng für die Pflanzen wird, nach einiger Zeit in einzelne Töpfe umsetzen.

Salbei wird wie schon erwähnt häufig für Tees verwendet. Er schmeckt aber auch zu Fisch, mit Butter ausgelassen in der Pfanne sehr gut. Salbei schmeckt zu vielen Fleischgerichten richtig lecker.

S wie Schnittlauch

In Schnittlauch stecken viel Vitamin B und Vitamin C, aber auch Mineralstoffe wie Kalium. Für Salate oder für Eierspeisen wird Schnittlauch gern verwendet. Er wirkt antibakteriell und schleimlösend. Er erinnert geschmacklich häufig an Zwiebeln oder Lauch, ist aber längst nicht so intensiv. Daher ist Schnittlauch auch ideal für Kinder. Wer Schnittlauch auf der Fensterbank haben möchte, sollte einen nicht zu sonnigen Standort wählen. Selbst im Winter überlebt der Schnittlauch auf der Fensterbank. Er sollte aber nie gänzlich austrocknen. Erntet man Schnittlauch, zupft man die Stängel von unten raus. Wenn Schnittlauch blüht, kann man die Blüten einfach abschneiden und den Stängel entfernen.

Schnittlauch braucht Temperaturen unter 18 Grad, um zu keimen. In der Küche ist es ihm daher häufig zu warm. Daher ist ein kühlerer Standort für ihn ideal. Zur Aussaat braucht Schnittlauch genau wie alle anderen Küchenkräuter eine entsprechende Erde. Die Samen bekommt man im Baumarkt oder Gartencenter. Schnittlauch lässt sich beim Keimen viel Zeit.

Schnittlauch ist mehrjährig. Das heißt, im Frühjahr treibt er wieder aus. Dann kann man ihn auch für Quarkspeisen nutzen oder einfach nur auf ein Butterbrot streuen.

T wie Thymian

Thymian ist ein echtes Heilkraut, denn es eignet sich zur Bekämpfung von Bronchitis und Keuchhusten. Es wirkt aber auch bei Infektionen der oberen Atemwege mit Husten. Hat man Verdauungsbeschwerden oder Fieber, kann man auch einen Tee aus Thymian trinken.

Beim Säen von Thymian sollte man eigentlich keine Probleme haben, denn das Kraut wächst sehr gut und schnell. Dazu die sehr feine Saat am besten erst in eine Schüssel geben und dann wirklich penibel und sorgfältig aussehen, damit die Pflanzen nicht zu dicht stehen. Er ist auch ein Lichtkeimer – daher wird die Saat nur leicht angedrückt und mit einer Sprühflasche feucht gehalten. Beim Gießen darauf achten, dass die feine Saat nicht weg geschlämmt wird.

Thymian passt zu Lamm, Geflügel, Rind, Fisch und Meeresfrüchten. Genauso gut würzt es aber auch vegetarische Gerichte aus Tomaten, Zucchini, Aubergine, Oliven, Kartoffeln und Ziegenkäse.

Leckere Wildkräuter findet man übrigens im Garten

Photo by Matt Montgomery on Unsplash

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