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Linus in Not: Plötzlich sitzt er im Klettergerüst fest

Jede Woche berichtet Oma Silke Geercken in ihrer Großelternkolumne über ihren Alltag mit Enkelsohn Linus. In dieser Woche geht es darum, dass Linus‘ Eifer, alles selber machen zu wollen, zu Schwierigkeiten führt. Der Junge traut sich aufs Klettergerüst – findet dann aber nicht mehr den Weg nach unten. Und Oma? Ist kurz davor, die Feuerwehr zu rufen.

Wenn eine Katze sich auf einen Baum verirrt hat und sich nicht mehr runter traut, darf man die Feuerwehr um Hilfe bitten. Gilt das eigentlich auch für ein Kleinkind, das sich zu viel zugemutet hat, sowie seine Oma, die das Kleinkind unterschätzt hat? Linus und ich sind auf dem Spielplatz, diesmal auf einem anderen, denn da gibt es interessante Geräte. Zum Beispiel ein riesiges Klettergerüst aus Seilen mit verschiedenen Ebenen.

Der Dreieinhalbjährige klettert mutig drauflos. Meine Frage, ob er das mit Papa schon mal gemacht habe, wird bejaht. „Ich bin schon groß“, sagt Linus. Aha. Erste Ebene geschafft. Ich stehe direkt darunter, kann noch seine Füße erreichen. „Lieber nicht weiter“, sage ich. „Doch, das kann ich“, sagt Linus und hat in wenigen Sekunden die nächste Ebene erklettert. Nun sitzt er etwa zwei Meter über meinem Kopf. Mir wird mulmig. Linus auch, weil er den Rückweg nicht kann. Seine Beine sind zu kurz, um das nächste Tau nach unten zu erreichen. Keine Ahnung, wie er da hochgekommen ist. Ging so schnell. Was tun? Ich könnte raufklettern, aber ich traue es mir nicht zu, mit einem Dreijährigen auf dem Arm wieder runterzuklettern – auf wackligem Seil.

Linus jammert. Auf dem Spielplatz ist weit und breit niemand zu sehen. „Da müssen wir die Feuerwehr rufen“, sage ich zu Linus und versuche, cool zu bleiben. Wir warten. Von oben kommt ein klägliches „Oma, ich will runter“. Oma ist ratlos, doch dann naht die Rettung. Eine junge Mutter mit zwei kleinen Söhnen geht auf der anderen Straßenseite. Ich bitte um Einsatzhilfe. Sie klettert unverzüglich hoch, nimmt Linus auf den Arm und reicht ihn mir durch ein Loch im Seilgeflecht nach unten. Leben gerettet. Glück gehabt.

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