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Wenn sich Großeltern zu sehr in die Erziehung einmischen

Ein Plädoyer für Gelassenheit.

Müssen sich Großeltern und Eltern in den Erziehungsfragen immer einig sein?

Verschiedene Wortbeiträge auf der Internetplattform grosseltern.de belegen:  Ein häufiges Streitthema zwischen Großeltern und Eltern, das dann in der allerletzten Konsequenz manchmal zu einer Einschränkung des Umgangsrechts führt, sind unterschiedliche Auffassungen im Hinblick auf Kindererziehung, Mediennutzung, Ernährung oder anderes. Was kann man tun, wenn sich Großeltern zu sehr in die Erziehung einmischen?

Im Rahmen der Familienmediation wird hierbei häufig zwischen den Parteien der Umstand herausgearbeitet, dass selbstverständlich jede Generation in der Regel eine etwas andere Auffassung von Erziehung, Einfluss auf die Entwicklung der Kinder, Mediennutzung und Benehmen hat. Schließlich entstammt jede erziehende Generation der ihr eigenen Zeit und das, was richtig, falsch, gut oder schlecht ist, ist einem stetigen Wandel bzw. einer fortwährenden Veränderung unterzogen.

Solange die gemeinsamen Grundwerte gleich sind, sollte jede Seite bei der Erziehung der Enkel und bei der Einflussnahme auf die Entwicklung der Kinder das aus der jeweiligen Sicht Beste tun; die andere Seite sollte demgegenüber eine gewisse Gelassenheit an den Tag legen.

Unterschiedliche Generationen denken unterschiedlich

Denn schließlich ist es für die Entwicklung der Kinder durchaus förderlich, zu erkennen, dass unterschiedliche Generationen unterschiedlich denken, zum Teil anders an gewisse Dinge herangehen.  Kinder wissen recht schnell, dass es in einigen Bereichen bei Oma und Opas einfach „anders“ ist, als Zuhause. Bei Oma riecht es anders, bei Oma schmeckt das Essen anders, bei Opa darf ich mal mehr, mal weniger, bei den Großeltern wird oft vorgelesen, Marmelade gekocht und Opa fängt mit den Enkelkindern Regenwürmer…. Wenn also bei Oma etwas erlaubt ist, was es bei den Eltern nicht gibt, wird damit nicht automatisch die elterliche Erziehung unterminiert. Gleichzeitig kann es durchaus positiv sein, wenn es bei Oma und Opa kein stabiles WLAN gibt und die Kinder einige Zeit mit klassischen Spielen verbringen.

Einige Bereiche sind unverhandelbar

Selbstverständlich haben im Hinblick auf Kindererziehung zunächst einmal Eltern das letzte Wort, denn ihnen obliegt qua Gesetz auch die Verantwortung hierfür. Daher sollten einige Bereiche unverhandelbar sein, etwa in Fragen der Sicherheit, der Gesundheit und in Glaubensfragen. Wenn z.B. die Eltern richtigerweise fordern, dass ein Fahrradhelm aufgesetzt wird, so muss dies von den Großeltern beachtet werden. Solange aber diese Grundregeln beachtet werden, gibt es durchaus gute Gründe, Dinge auch einmal anders zu sehen.

 

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