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Studie belegt, mindestens jeder Zweite wird zu wenig Rente bekommen

Studie belegt, mindestens jeder Zweite wird zu wenig Rente bekommen

Arbeitnehmer im Alter zwischen 55 und 64 Jahren müssen in der Rente mit erheblichen Verlusten rechnen. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) belegt, dass die gesetzliche Rente dieser Gruppe zu gering ausfallen wird, um den eigenen Lebensstandard aufrecht erhalten zu können. Rund 700 Euro werden den Rentnern im Schnitt monatlich fehlen. Von diesem Verlust werden vor allem Frauen, Singles und Selbstständige betroffen sein.

Seit Jahren beschäftigt uns die Sorge, dass die Rente immer weniger wird. Und schon lange vertrauen die Menschen nicht mehr in die gesetzliche Rente und versichern sich zusätzlich privat. Nun hat sich das DIW mit den Zahlen der Altersvorsorge beschäftigt und kam zu dem Ergebnis, dass Zweidrittel derjenigen, die nach 1964 geboren sind zu wenig Rente bekommen werden. Dabei verglichen die Forscher die Zahlen der gesetzlichen und privaten Renten mit den monatlichen Ausgaben eines Arbeitnehmers.

Die Rente ergibt sich aus verschiedenen Faktoren. Arbeitnehmer sammeln Punkte für jedes Jahr, in dem sie in die Rentenversicherung einzahlen. Auch Elternzeit und Pflegezeit werden mitberücksichtigt. Die Anzahl der Punkte bestimmt am Ende die Höhe der Rente. Daneben spielt das Alter, wann man das Arbeiten aufhört, ebenfalls eine Rolle. Die Höhe des Rentenbeitrages beträgt zurzeit 48 Prozent des Standardeinkommens. Laut Koalitionsvertrag soll daran auch erst mal bis 2025 nichts geändert werden. Fazit der Studie ist, dass den meisten rund 700 Euro monatlich fehlen werden, die sie eigentlich benötigen, um ihre normalen Kosten zu decken.

Die Forscher betonen auch, dass die private Altersvorsoge weniger rettet als gedacht. Selbst diejenigen, die zusätzlich einzahlen, werden am Ende immer noch nicht genug Rente haben, um ihren bisherigen Lebensstil aufrecht erhalten zu können. Wenn alle bis zu ihrem 64. Lebensjahr arbeiten gehen würden, dann wären es laut Studie nur noch 50 Prozent, die sich im Alter finanziell stark einschränken müssten. Allerdings ist das eine immer noch zu hohe Zahl, die zeigt, dass das Rentensystem ein großes Problem darstellt.

Die Forscher empfehlen daher, das Rentensystem zu reformieren, doch darauf kann man wahrscheinlich noch lange warten. Vor allem Kleinverdiener und Mindestlohnjobber haben letztlich das Nachsehen, denn bisher berechnet sich die gesetzliche Rente nach der Höhe des Einkommens und nicht nach der Arbeitszeit. Gerade Geringverdiener haben aber nicht die Möglichkeit zusätzlich Geld für später beiseite zu legen. Auf lange Frist wird das Rentensystem ohne eine Veränderung zu massiver Altersarmut führen, wie es teilweise bereits der Fall ist.

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