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Verstopfung im Alter: Was hilft gegen Darmträgheit?

Verstopfung im Alter: Was hilft gegen Darmträgheit?

Mit fortschreitendem Alter macht der Körper viele Veränderungen durch. Auch der Magen-Darm-Trakt ist von diesen betroffen. Gerade ältere Menschen leiden daher häufig unter beschwerlichen und unangenehmen Problemen mit der Verdauung. Insbesondere Verstopfung und Darmträgheit machen vielen Senioren zu schaffen. Allerdings gibt es gleich mehrere Möglichkeiten, die Verdauung günstig zu beeinflussen. Was Sie unternehmen können, um die lästigen Beschwerden loszuwerden bzw. ihnen vorzubeugen, erfahren Sie in diesem Artikel.

So verändert sich die Verdauung im Alter

Viele ältere Menschen haben mit Darmträgheit oder Verstopfung zu kämpfen. Das ist kein Zufall – vielmehr hängen die Darmbeschwerden mit Veränderungen zusammen, die der menschliche Körper mit fortschreitendem Alter natürlicherweise durchmacht:

Mit zunehmendem Alter nimmt die Magendehnung ab. Das hat zur Folge, dass das Sättigungsgefühl früher eintritt. Ältere Menschen essen daher häufig kleinere Portionen als in jüngeren Jahren. Zusätzlich dazu werden mit zunehmendem Alter unter anderem weniger Eisen, Kalzium und Vitamin B12 über die Magenschleimhaut aufgenommen. All das kann zu einer Verlangsamung bzw. Abnahme der Darmtätigkeit führen.

Hinzu kommt außerdem, dass die Darmmuskulatur altersbedingt an Kraft einbüßen kann. Auch das kann zu gelegentlicher Verstopfung beitragen. Achten Betroffene bei ersten Anzeichen von Darmträgheit nicht auf eine gesunde Ernährung im Alter oder bewegen sich nicht ausreichend, kann sich die gelegentliche Darmträgheit schnell in eine echte oder sogar chronische Verstopfung verwandeln. Insbesondere Letztere ist unangenehm – allerdings lässt sich glücklicherweise meist auch eine chronische Verstopfung behandeln.

Wann ist von Verstopfung die Rede?

Arbeitet der Darm nicht zuverlässig und wie gewohnt, kann es zur Verstopfung kommen. Von einer Verstopfung ist dabei immer dann die Rede, wenn es nur noch selten (weniger als dreimal in der Woche) zu einer Darmentleerung kommt und/oder die ausgeschiedene Stuhlmenge sehr gering ist.

Ferner ist eine Verstopfung dadurch gekennzeichnet, dass der ausgeschiedene Stuhl meist trocken und hart ist, sodass er nur unter stärkerem Pressen ausgeschieden werden kann. Außerdem ist es möglich, dass Betroffene selbst nach dem Gang zur Toilette das Gefühl haben, ihr Darm sei nur unvollständig entleert. Häufig geht dieses Gefühl mit Blähungen, Bauchschmerzen oder einem Völlegefühl einher.

Welche Ursachen gibt es für Verstopfung im Alter?

Senioren können aus unterschiedlichsten Gründen von Verstopfung betroffen sein. Zu den gängigsten Gründen gehören eine geringere Dehnbarkeit des Magens und der Darmwände sowie eine geringere Nahrungsaufnahme. Zusätzlich dazu können aber auch folgende Veränderungen und Umstände das Auftreten von Verstopfungen begünstigen:

  • Verminderte Flüssigkeitsaufnahme
  • Sehr geringe Ballaststoffzufuhr
  • Die Einnahme von Medikamenten (insbesondere Eisenpräparate, Opiate und Psychopharmaka)
  • Krankheitsbedingte Dickdarmveränderungen (etwa durch Tumore), Hämorrhoiden oder Fissuren

Verstopfung vorbeugen und bekämpfen

In vielen Fällen können schon kleine Anpassungen der Ernährung und der Lebensgewohnheiten dabei helfen, Verstopfungen effektiv zu beseitigen. Die kleinen Änderungen helfen laut Ärzten vielen Menschen dabei, auf die Einnahme von Abführmitteln verzichten zu können. Insbesondere folgende Tipps helfen effektiv dabei, die Darmbewegungen zu aktivieren und Verstopfungen zu lösen:

  • Viel trinken: Viele ältere Menschen haben ein vermindertes Durstgefühl. Dennoch benötigt aber unter anderem der Darm ausreichend Flüssigkeit, um normal zu funktionieren. Gerade Senioren sollten daher bewusst darauf achten, ausreichend zu trinken, um Verstopfungen vorzubeugen.
  • Mehr Bewegung: Ein Mangel an Bewegung kann auch die Verdauung träge werden lassen. Radfahren, Spaziergänge oder altersentsprechende Gymnastik können daher dabei helfen, Körper und Geist sowie den Darm in Schwung zu bringen.
  • Auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr achten: Lebensmittel, die besonders viele Ballaststoffe enthalten, regen die Verdauung an und helfen dabei, Verstopfungen vorzubeugen. Gerade Senioren sollten daher darauf achten, Haferflocken, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Naturreis und ballaststoffreiches Obst und Gemüse in ausreichenden Mengen zu sich zu nehmen. Wichtig ist dabei jedoch: Die positive Wirkung einer erhöhten Ballaststoffzufuhr wird nur dann spürbar, wenn gleichzeitig auch ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird.
  • Trockenobst für eine gesunde Verdauung: Getrocknetes Obst wie etwa Pflaumen, Marillen, Feigen oder Datteln können sich positiv auf die Verdauung auswirken und sie aktivieren. Das hängt damit zusammen, dass die leckeren Früchte besonders viele Ballaststoffe enthalten. Wer häufiger unter Verstopfung oder Darmträgheit leidet, sollte daher zu getrocknetem Obst greifen.
    Zu beachten ist allerdings: Auch hier stellt sich eine verdauungsfördernde Wirkung nur dann ein, wenn die Trockenfrüchte mit ausreichend Flüssigkeit konsumiert werden. Außerdem ist zu beachten, dass Trockenobst viele Kalorien und viel Zucker enthält. Wer auf seine Linie achten möchte oder muss, sollte Trockenobst daher nicht im Übermaß genießen.
  • Milchprodukte machen den Darm fit: Milchprodukte wie Joghurt, Kefir, Molke oder Butter,- und Sauermilch sind leicht verdaulich und aktivieren gleichzeitig die Verdauung. Zudem enthalten sie wertvolle Milchsäurebakterien, die eine geschwächte Darmflora aufbauen können. Beides kann dabei helfen, Verdauungsbeschwerden vorzubeugen oder sie zu beseitigen.
    Zu beachten ist lediglich: Wer laktoseintolerant ist, sollte herkömmliche Milchprodukte meiden und zu laktosefreien Alternativen greifen. Auch diese Produkte wirken sich positiv auf die Verdauung aus.

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