Wenn Enkel trocken werden: Die Geschichte eines Großvaters
Manchmal sind Großeltern perplex, wenn ihnen ihre Enkel die Welt erklären. Uns erreichte dieser Beitrag eines Opas, der den dreijährigen Erik* kürzlich aus dem Kindergarten... weiterlesen
Tierspuren im Schnee: Wenn es draußen kalt ist, der Schnee Wiesen, Rasen und Beete bedeckt, hinterlassen die Tiere zahlreiche Spuren. Dorothée Waechter, Naturexpertin für großeltern.de, hat hierzu die Diplom-Biologin und Buchautorin Bärbel Oftring interviewt.
Wann kann man Tierspuren im Schnee besonders gut finden?
„Damit sich eine Spur gut im Schnee abbildet, sollte es ein feuchter Schnee sein. Im Pulverschnee fällt die Spur schnell wieder zusammen und man kann nur erkennen, dass dort ein Tier gelaufen ist.
Ideal ist es, wenn der untere Teil des Schnees kompakt und fest ist, so dass sich die Spur vor allem dort wo Huf oder Ballen auftreten gut abdrückt. In altem Schnee erkennt man häufig gar nichts mehr.“
Welche Tiere findet man denn im Winter im Garten?
„Natürlich laufen häufig Katzen durch den Garten. Besonders viele Spuren von Vögeln findet man in der Nähe von Futterstellen für Vögeln. Im Schnee picken vor allem Arten, die sich am Boden aufhalten wie Amseln oder Krähen.
An wärmeren Tagen laufen Eichhörnchen durch den Garten und suchen nach Nahrung. Auch der Fuchs kommt in vielen Gärten vor.
Wohnt man in einer waldnahen Lage, kann es auch mal Rehspuren geben.“
Wenn man weiß, welches Tier seine Spuren hinterlassen hat, kann man noch mehr aus den Spuren ablesen?
„Auf Wegen laufen Spaziergänger, die man leicht an den Fußspuren erkennt. Häufig entdeckt man dicht daneben eine Hundespur. Wer mehr über den Hund in Erfahrung bringen will, nimmt ein Maßband mit und misst die Länge des einzelnen Abdrucks nach. Bei Freunden und Bekannten, die Hundebesitzer sind, kann man nun mal am Hund die Pfoten nachmessen und sich ein Bild machen, welche Art von Hund es gewesen sein könnte. Die Größe des Pfotenabdrucks gibt zum Beispiel Aufschluss darüber, wie groß und kräftig der Hund ist. Natürlich erkennt man auch die Richtung einer Spur und kann diese mal eine Weile verfolgen. Sollte sie ins Unterholz führen, beendet man diese Spurensuche, denn in diesem wichtigen Rückzugsraum sollten die Tiere grundsätzlich nicht gestört werden. Auch das Tempo, wie schnell das Tier gelaufen ist, lässt sich an der Fährte ablesen. Je schneller ein Tier läuft desto weiter sind die Abdrücke voneinander entfernt.
Manchmal erzählen Spuren auch eine Geschichte. Findet man im Schnee beispielsweise einen großen Abdruck von Vogelflügeln und dazwischen tiefe Löcher, dann hat hier vermutlich ein Mäusebussard eine Maus entdeckt und sie geschlagen. (Anmerkung: Nager zählen zur Hauptnahrung der Greifvögel.)“
Wohin führen im Winter die Spuren?
„In den Wintermonaten ruhen die Tiere die meiste Zeit. Sie bewegen sich eigentlich nur, wenn sie eine Nahrungsquelle suchen. Die Fährten führen vom Unterschlupf zur Nahrungsquelle und zurück.
Der Fuchs beispielsweise läuft an Hecken entlang, weil dort weniger Schnee liegt und er Mäuse findet. Rehe laufen dorthin, wo sie weiche Knospen finden. Manchmal scharren sie auch auf einer Wiese den Schnee weg, um an zarte Kräuter und Moos zu kommen. Das ist dann deutlich zu erkennen.“
Und wenn man durch den verschneiten Wald läuft, welche Spuren entdeckt man dann?
„Im Wald entdeckt man natürlich Spuren von Hunden, die dort ausgeführt wurden. Die häufigsten Waldbewohner, deren Pfoten- bzw. Hufabdrücke man findet, sind Reh, Wildschwein und Fuchs, am Waldrand auch Hasen.“
Welche Spur ist besonders markant?
„Der Fuchs und der Hase haben besonders spannende Fährten. Man sagt der Fuchs schnürt und wenn man sich die Spur anschaut, sehen die einzelnen Abdrücke aus wie Perlen an einer Schnur. Er zieht ständig umher auf der Suche nach Nahrung und um genau zu erkunden, was in seinem Revier so los ist.
Beim Hasen sieht die Spur aus wie ein Gesicht mit Augen, Nase und einem O-Mund. Dabei ist es besonders interessant, dass die „Augen“ der Abdruck der Hinterfüße sind. „Nase“ und „Mund“ sind das Trittsiegel der Vorderfüße. Will man die Richtung bestimmen, so orientiert man sich an den „Augen“. Der Hase ist dahin gelaufen, wo die „Augen“ sind.“
Welchen Tipp geben Sie für weitere Tierbeobachtungen?
„Wenn kein Schnee liegt, kann man die Spuren auch im Matsch erkennen. Es lohnt sich aber auch, einen Blick nach oben zu richten. In den Bäumen, die keine Blätter tragen, erkennt man jetzt Nester von Vögeln und die Kobel der Eichhörnchen. (Anmerkung: Kobel heißen die Nester dieser Nagetiere.) Den Winterkobel erkennt man daran, dass er ganz dicht mit Blättern ausgepolstert ist. Meist ist es ein bisschen größer und befindet sich in Stammnähe.“