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Internationaler Tag der älteren Generation 2019 - ein Kommentar

Internationaler Tag der älteren Generation

Erinnern Sie sich noch an das kleine gallische Dorf? Ja, Asterix und  Obelix. Die Bewohner in diesem Dorf sind anders, anders als die Anderen. Daran muss ich gerade denken, als ich lese, dass Bayern einen Ehrentag für Großeltern einführt. Bayern ist eben auch anders – als gebürtiger Bayer bin ich darauf natürlich stolz. Bayern führt als erstes Bundesland einen Großelterntag ein. Endlich! Wir von grosseltern.de wussten ja schon lange, dass so etwas fehlt – zum Großelterntag hatten wir bereits geschrieben. Nun ist am 1. Oktober aber auch der Internationaler Tag der älteren Generation.

Auch diesen Ehrentag finde ich großartig und zu diesem Anlass möchte ich gerne meine persönliche Meinung anbieten, warum es solche Tage braucht.

Viele Ältere, auch viele Großeltern, sagen, dass Ehrentage – Muttertage, Großelterntage, etc. –unnötig sind. Andere wiederum finden es gut, dass die Lebensleistung von Älteren bzw. Großeltern bewusst gemacht wird. Persönlich teile ich beide Meinungen, es liegt meines Erachtens am Betrachtungshorizont. Lassen Sie mich dies am Beispiel des neuen bayerischen Großelterntages erklären. Aus Sicht der einzelnen Oma, des einzelnen Opas stehen die Enkel im Vordergrund, für sie ist man immer da und die gemeinsame Zeit ist Belohnung genug – mehr als es irgendein Ehrentag sein kann. Stimmt!

Aus Sicht der Gesamtheit der Großeltern halte ich einen Ehrentag für wichtig und wertvoll. Auch um die unsichtbare Masse der Großeltern – immerhin 21 Millionen Menschen in Deutschland – mehr in den gesellschaftlichen Fokus zu stellen. Ohne das Engagement der Großeltern, ohne die jährlich rund vier Milliarden liebevollen und ehrenamtlichen Stunden der Enkelkindbetreuung würde vieles in unserem Land und in den Familien nicht funktionieren.

Dr. Andreas Reidl
Ein Kommentar von Andreas Reidl

Ein weiterer Aspekt, der oft zu kurz kommt: Großeltern sind Steuerzahler und ein Wirtschaftsfaktor. Sie geben Jahr für Jahr rund sechs Milliarden Euro für Geschenke für die Enkelkinder aus. Hinzu kommen die Ausgaben für gemeinsame Unternehmungen und/oder gemeinsamen Urlaub. Mit ihren Konsumausgaben sichern sie damit viele Arbeitsplätze.

Und zu guter Letzt: Wir müssen das Bild der Großeltern als Babysitter erweitern. Großeltern haben eine weitaus größere Aufgabe auch den älteren Enkelkindern gegenüber, denn Großeltern und Ur-Großeltern sind Zeitzeugen, sind Vermittler der Geschichte! Das persönliche Gespräch mit Oma und Opa ist weit eindrucksvoller als Beschreibungen im Geschichtsbuch. Die Generation der Großeltern ist eben sehr vielschichtig. Es gibt Menschen, die mit 40 Jahren Großeltern werden und es gibt welche, die dies erst mit 70 Jahren werden. Es gibt Großeltern in Patchworkfamilien, auf ein Enkelkind kommen dann auch mal sechs oder acht Großeltern.

Es gibt Großeltern, die Ihre Enkelkinder nicht sehen dürfen, es gibt Großeltern, deren Enkelkinder weit weg wohnen, es gibt Vollzeit-Großeltern, die einen Elternteil ersetzen (müssen) und es gibt Leih-Großeltern.

Ein Ehrentag für Großeltern kann einiges dazu beitragen, das Bild der Großeltern in seiner Vielfalt darzustellen. Der internationale Tag der älteren Generation am 1. Oktober sollte dazu genutzt werden, sich der Vielfalt der älteren Generation auf den Kontinenten dieser Erde und die Vielschichtigkeit des Alterns vor Augen zu führen. Ohne die Älteren, ohne die Großeltern würden Vorbilder fehlen und bliebe die Frage „Damals, weißt Du noch?“ unbeantwortet. Also ich will das nicht!

Und deshalb bin ich froh, dass es internationale Anlässe wie den 1. Oktober und bayerische Ehrentage wie den Großelterntag (13. Oktober 2019) gibt, um der älteren Generation Danke zu sagen.

Danke ihr großartigen Menschen, ihr tollen Typen, ihr einzigartigen Omas und Opas – jeder von Euch ist wichtig und unersetzbar!!

Andreas Reidl grosseltern.de

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