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Kampf gegen Einsamkeit in Großbritannien: Großeltern mit in den Urlaub

Seit Anfang 2018 gibt es in Großbritannien das Ministerium für Einsamkeit. Damit ist es vermutlich das erste seiner Art.  Nach der Veröffentlichung der Einsamkeits-Studie „Jo Cox Commission on Loneliness“ hat die scheidende Premierministerin Theresa May das neue Amt ins Leben gerufen, um den Kampf gegen die Einsamkeit zu führen. Einer US-Studie, ist Einsamkeit so gesundheitsschädigend wie täglich 15 Zigaretten zu rauchen und lässt die Lebenserwartung eines Menschen erheblich sinken. Dieses Problem nehmen die Briten sehr ernst und gehen jetzt schon einige Zeit dagegen vor. Bei seiner Arbeit orientiert sich das Ministerium auch an Ländern wie Südeuropa, in denen es ganz normal ist, Großeltern und Eltern auf Reisen einfach mitzunehmen

Warum gibt es so viele einsame Menschen und wer ist besonders betroffen?
Man könnte denken, dass eher ältere Bürger von Einsamkeit betroffen sind, da sie weniger soziale Kontakt pflegen oder bereits ihren Partner verloren haben. Aber Irrtum! Besonders junge Leute sind von Einsamkeit betroffen, was eine Folge der Digitalisierung sein könnte. Besonders betroffen sind nämlich 18- bis 22-jährige, aber auch 23- bis 37-jährige sind einsamer als die Baby-Boomer Generation nach ihnen.
Zwar gibt es soziale Medien und jeder ist vernetzt, wie nie zuvor, dafür fehlen dann die wirklichen Freunde oft im echten Leben.

Wie geht das neue Ministerium nun gegen Einsamkeit vor?
Das Ministerium untersucht, welche Lebenssituationen besonders zu Einsamkeit führen. Bei älteren Leuten ist es besonders der Verlust eines geliebten Menschen und Trauer, aber auch, wenn eine Person plötzlich zum Vollzeitpfleger wird. Dafür wird auf Trauer-Gruppen verwiesen, wo sich Menschen treffen können, die gemeinsam Verluste verarbeiten. 

Bei jüngeren Menschen ist es oft der Umzug in eine neue Stadt, wo sie sich aufgrund hoher Studiengebühren isolieren und auch in der Universität wenig Freundschaften knüpfen und den Kontakt zu alten Freundschaften durch Distanz verlieren.

Da Einsamkeit außerdem zu Depressionen führen kann, wird die Ministerin gegen Einsamkeit nun enger mit Organisation für psychische Gesundheit zusammenarbeiten, um frühzeitig Probleme zu erkennen und dagegen vorzugehen. Ihr ist außerdem bewusst, dass Einsamkeit durch viele verschiedene Faktoren hervorgerufen wird und sie deshalb verschiedene Lösungen zusammen mit der Regierung, lokalen Behörden und Gemeindeorganisationen finden muss.

Großbritannien als Vorreiter?
Viele andere Staaten finden die Einführung des Ministeriums sehr sinnvoll, da sie dieselben Probleme in ihrem Land auch erkennen. Auch Deutschlands Bundesseniorenministerin Dr. Franziska Giffey (SPD) hat sich an Großbritannien ein Beispiel genommen und möchte nun vermehrt gegen die Einsamkeit im Alter vorgehen und zusammen mit Städten, Dörfern und auf dem Land Initiativen ergreifen, um gegen soziale Isolation vorzugehen.

Was wir davon halten?

Einsamkeit ist kein neues Thema, aber wir finden es wichtig, das es stärker in den Fokus rückt. Sie können vielleicht nachvollziehen, wie es ist, sich nach dem Tod seines Partners sozial zu isolieren. Aber auch Gründe wie Armut oder Vollzeitpflege fördert Einsamkeit. Kinder und Enkelkinder können da ein wichtiger Auffänger sein, aber wenn die Familie zum Beispiel in einer anderen Stadt lebt, muss man den Alltag dann oft alleine bewältigen. Wir freuen uns über die Initiativen in Deutschland, auch besonders Senioren wieder mehr in die Gesellschaft einbinden zu wollen und freuen uns über weitere Initiativen!

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