ENGEL-Kleidung für die Engel von Oma und Opa
Aufmerksam wurden wir auf die Marke ’ENGEL‘ eigentlich durch die Eltern der Enkelkinder. Vor allem die Mütter wünschten sich für die Enkel insbesondere zu Weihnachten eines der nachhaltig... weiterlesen
Eltern und Großeltern erleben das Aufwachsen ihrer Kinder und Enkel hautnah mit. Vom ersten Lebenstag, dem ersten Zähnchen, den ersten Schritten bis zur Einschulung wird alles durch Fotos und in Alben festgehalten. Ab dem Erwachsenenalter werden Urlaubsfotos gesammelt und runde Geburtstage auf Video festgehalten. Doch das Leben bietet viel mehr Stationen und Erfahrungen, die nicht nur die erwachsene Generation prägen, sondern ihren Einfluss auch auf die Enkel haben. Das bedeutet, dass viel mehr Großeltern ihre Lebensgeschichte dokumentieren sollten. Vor allem, da die Zeiten so schnelllebig sind und gesellschaftlich so viele Umbrüche erfolgen.
Das Leben vor den Kindern
Kinder kennen selten die komplette Lebensgeschichte ihrer Eltern oder Großeltern. Kommt der Nachwuchs auf die Welt, konzentriert sich die Wahrnehmung auf die Zukunft des Kindes und damit auf den morgigen Tag. In die Vergangenheit wird selten geschaut. Das ist auch normal, immerhin ist es viel einfacher eine Heizung aufzudrehen, als einen Ofen mit Kohlen zu heizen. Oder mit dem Bus und Auto unterwegs zu sein, statt mit dem Fahrrad. Das Leben in der Vergangenheit ist heute nicht mehr vorstellbar. Nur die Großeltern können diese Erfahrungen weitergeben.
Kinder und Enkelkinder sind der Meinung, dass sie das Leben ihrer Eltern und Großeltern kennen. Doch dem ist nicht so. Sie kennen sie nur als ihre Bezugspersonen. Als solche befinden sich diese seit dem ersten Tag im Leben des Nachwuchses. Doch davor hatten sie ein eigenes Leben. Eine eigene Kindheit. Eine Jugend. Die Schulzeit und viele Erfahrungen mit anderen Menschen und Umständen.
Erfahrungen aus einer anderen Zeit
Großeltern hatten ein Leben, das sich mit dem der heutigen Generation nicht vergleichen lässt. Es gab Krieg, den Mauerbau, Nahrungsmittelknappheit und veränderte Grenzen. Großeltern haben mehrere Währungsumstellungen mitgemacht, hatten eine völlig andere Schulzeit, sind in der DDR an Sonnabenden in die Schule gegangen und mussten ohne Telefon und Internet auskommen.
Diese Dinge sind wichtig, denn jedes Leben ist einzigartig. Natürlich kann eine heranwachsende Generation nicht die Gefühle nacherleben, die Krieg oder eine fehlende Digitalisierung auslösten. Aber sie können daraus lernen, dass auch die heutige Zeit mit all ihren Gegebenheiten nur eine Momentaufnahme ist. In wenigen Jahrzehnten wird sich alles so drastisch verändert haben, dass Großeltern diese Welt nicht mehr wiedererkennen. Aber auch die Generation, die heute in der Schule sitzt, wird sich bereits in wenigen Jahren an Dinge erinnern, die heute existieren, die es dann aber nicht mehr gibt.
Eine Familiengeschichte endet nie
Diese Veränderungen, die in jeder Generation eine eigene Form besitzen, zeugen auch vom Potenzial des Menschen. Betrachten wir die letzten drei Generationen, hat der Mensch bildlich gesprochen einen Sprung aus der Steinzeit in eine komplett modernisierte und digitale Welt gemacht. Der Mensch sollte jedoch nie seine Wurzeln vergessen. Unsere Großeltern haben aufgebaut, was heute zum technischen Fortschritt mit all seinen Annehmlichkeiten geworden ist. Ohne sie wären wir nicht dort, wo wir heute sind. Diese Tatsache sollte niemand vergessen. Vielmehr braucht es die Geschichte der eigenen Familie, um wirklich zu verstehen, wie wir zu dem wurden, wer wir heute sind.
Das eigene Leben findet sich in den Erfahrungen der Großeltern
Entwicklung ist immer vorwärts und in die Zukunft gerichtet, daher fallen die vergangenen Geschichten oft unter den Tisch. Doch gerade die Vergangenheit der Großeltern ist in festgehaltener Form eines der schönsten Geschenke an die Nachwelt. Warum?
Menschen müssen erst erwachsen werden, um zu realisieren, dass Eltern und Großeltern in ihrem Leben mit ähnlichen Dingen konfrontiert waren. Die Umstände mögen anders ausgesehen haben, aber die Gefühle, um die es ging, waren identisch. Jeder Mensch durchlebt Ängste, fühlt sich minderwertig und wird verletzt. Aber er steht auch wieder auf, entwickelt neue Ideen, macht Pläne und beißt sich durch.
Diese Dinge lassen sich Enkelkindern wunderbar vermitteln, wenn Großeltern ihr Leben in schriftlicher Weise zusammenfassen und der Nachwelt hinterlassen. Immerhin können auch die erwachsenen Enkel davon profitieren, indem sie hautnah miterleben, welche Lebensstationen bereits die Großeltern gemeistert haben.
Oma erzähl mal
Im Buchhandel finden sich vorgedruckte Exemplare, die konkrete Fragen an die Großeltern stellen. Diese müssen nur in ihrer Vergangenheit kramen und ihre Erinnerungen niederschreiben. Ist das Buch gefüllt, lässt es sich bei einem besonderen Anlass verschenken und wird garantiert für Begeisterung sorgen.
Auch charakterliche Ausprägungen lassen sich verstehen, wenn man einen Blick auf das Leben der Ahnenreihe wirft. Wie gingen die Urgroßeltern mit den Großeltern um. Gab es Scheidungen oder blieben die Großväter im Krieg? Welche Träume ließen sich damals erfüllen und wo gab es Einschnitte, die das Leben in der Familie drastisch veränderten?
Psychische Freiheit durch Aufarbeiten des eigenen Lebens
Wenn sich Großeltern entschließen, ihre Lebenserfahrungen aufzuschreiben und auf diese Art weiterzugeben, bewältigen sie dadurch ihre Vergangenheit. Viele Momente werden im Kindesalter in das Unterbewusstsein verschoben, weil diese Erlebnisse nicht verarbeitet werden konnten. Trotzdem beeinflussen sie den Menschen das ganze Leben. Wer sich seinen Erinnerungen jedoch bewusst aussetzt, wird Veränderungen in seinem Fühlen und Handeln bemerken.
Es kann durchaus sein, dass beim Aufschreiben der Biografie plötzlich Tränen fließen. Dann bahnen sich verdrängte Gefühle ihren Weg und tragen somit zur emotionalen Heilung bei. Interessanterweise tauchen immer mehr Erinnerungen in der Psyche auf, wenn die ersten Seiten beschrieben sind. Dinge, an die man sich bewusst nicht mehr erinnern konnte, kehren diese plötzlich ganz klar in das Bewusstsein zurück. Für die schreibende Person sind das besondere Momente, denn gerade im Alter leben viele Menschen von ihren Erinnerungen. Plötzlich schließen sich gedankliche Lücken und viele Begebenheiten lassen sich erneut erinnern, was mit bloßem Willen nicht möglich gewesen wäre.
Das Gehirn trainieren
Wer gedanklich in die Vergangenheit reist, um seine Lebensstationen zu erinnern, tut auch seiner physischen Gesundheit etwas Gutes. Großeltern haben ihr Leben lang ausschließlich mit der Hand geschrieben, was einen großen Vorteil mit sich bringt. Wer seine Vergangenheit handschriftlich aufs Papier bringt, statt mit einem Laptop oder Tablet zu arbeiten, stellt eine direkte Verbindung zum Gehirn her. Statt mit den Fingern nur gezielt auf Tasten zu tippen, bedeutet das Schreiben von Buchstaben eine viel größere Konzentration und Fingerfertigkeit. Diese Fähigkeit wird vom Gehirn angeschoben, das dafür auch noch im Alter Gehirnzellen mobilisiert und deren Verknüpfungen erschafft.
Wie bei Kreuzworträtseln oder Ratespielen wird das Gedächtnis gefordert und trainiert. Das Aufschreiben seiner Lebensstationen ruft jedoch eine viel stärkere Intensität der Gehirnarbeit hervor. Alle Erlebnisse der Vergangenheit sind an Emotionen gekoppelt, die als Energie durch den Körper fließen. Daher kann solch ein Prozess wie eine Verjüngungskur wirken, da verdrängte und auch negative Gefühle während des Schreibens befreit und losgelassen werden können.
Die Geschichte der Großeltern als Indikator für die Zukunft
Das Leben der Großeltern lebt in deren Kindern und Enkeln weiter. Viele Überzeugungen werden weitergegeben. Einige von ihnen müssen ersetzt werden, weil sich das Leben täglich in seiner Form verändert. Andere Dinge bleiben auch in den heranwachsenden Generationen erhalten.
Das Leben hat keinen Anfang und kein Ende. Es wechselt die Formen und sorgt dabei für einen immer reicheren Ausdruck. Eines Tages werden wir die Großeltern sein und es wird uns nicht so vorkommen, als hätten wir uns von unserer Vergangenheit entfernt. Jeder Mensch ist in Bezug auf eine Gesellschaft die Zukunft, die Gegenwart und auch die Vergangenheit, aus der das neue Leben erwacht. Die Erfahrungen aus diesem Lebensabschnitt sind für alle Beteiligten kostbar und sollten in jeder Familie weitergegeben werden. Die Menschen werden vielleicht dieselben Fehler machen. Aber sie werden lesen können, dass alles einen guten Ausgang nimmt.
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