Die Generation der Großeltern steht in der Kritik. Angeblich würden Oma und Opa nicht umweltbewusst leben und sich wenig Gedanken um Nachhaltigkeit machen. Das stimmt so aber nicht, da Großeltern eine deutlich nachhaltigere Kindheit hatten als die Enkelkinder heutzutage. Die Kindheit der Großeltern war nämlich nicht so durchgetaktet, es gab keine Nachmittagstermine. Kinder waren draußen an der frischen Luft. Die Eltern arbeiteten häufig in der Landwirtschaft oder eben draußen – dort hielten sich auch ihre Kinder auf. Mit großen Autos wurden keine Kinder zum Tennis, zum Ballet oder zum Flötenunterricht gebracht. Diese Kindheit war also deutlich nachhaltiger! Wer noch mehr Beweise benötigt, der liest einfach die weiteren Gründe, warum die Kindheit der Großeltern nachhaltiger war.
1. Saisonal essen
Erdbeeren im März, Bananen in jeder Jahreszeit und exotische Obstsorten wann immer man will – solche Verfügbarkeiten kennen Großeltern aus der eigenen Kindheit nicht. Gegessen wurde, was Saison hatte, und was der heimische Garten hergab. Und es hat gereicht! Gefehlt hat nichts und dennoch aßen die Familien viele frische Lebensmittel.
2. Einmal in der Woche Fleisch
Meistens am Sonntag gab es Fleisch. Das war was besonderes, wenn die Mutter den leckeren Braten auf den Tisch stellte. Aber der war rationiert – zu viel Fleisch kam nicht auf den Tisch. Denn es war teuer. Wer die Möglichkeit hatte, der versorgte sich selber mit Fleisch, weil er Tiere besaß. Aber auch das musste lange reichen. Von einem Huhn wurde alles verwertet – Frikassee, Suppe und für später noch ein bisschen Bouillon. Massentierhaltung kannte man damals noch nicht – der Bauer hatte gerade so viele Tiere, dass er gut davon leben konnte.
3. Lebensmittelverschwendung – ein Fremdwort!
Lebensmittelverschwendung gab es in der Kindheit der Großeltern kaum. Verwertet wurde alles. Was nicht verwertet werden konnte, landete auf dem Kompost und nicht in der Tonne.
4. Es wurde repariert!
Was kaputt ging, wurde wieder repariert. Oder umfunktioniert. So war es auch mit Spielzeugen. Wenn ein Puppenbett nicht mehr so ansehnlich aussah, dann wurde es eben gestrichen. Die Mutter nähte aus alter Tischwäsche neue Bettwäsche und für die Puppen noch kleine Kleidchen.
5. Spielplatz Natur!
Plastikspielzeug made in China gab es nicht. Der Spielplatz war Draußen. Hatte man Langeweile, dann fuhr man mit dem Rad zu einem Freund. Wurde mal älter, dann streifte man mit Freunden durch die Gegend. Das war Langeweile in der Luxusversion. Aber man lernte viel – sich selber besser einzuschätzen, seine Freunde besser kennen und die Freizeit zu lieben.
6. Kleidung kam nicht mit dem Postboten
Die wenigsten Leute konnten es sich leisten, in der Stadt Kleidung einzukaufen. Kinderkleidung war eh schnell kaputt. Darum gab man zu klein gewordene Sachen einfach weiter – im Tausch mit 10 Eiern oder einem halben Hähnchen. War was kaputt, dann reparierte man die Sachen. Zu Weihnachten gab es auch mal einen gestrickten Pulli. Den trug man ewig – und reichte ihn an seine jüngeren Geschwister weiter. War ein Loch im Pulli, kann konnte die Mutter ihn flicken und warf ihn nicht einfach weg.
7. Geheizt wurde mit Holz – und nicht mit Öl oder Gas
Fossile Brennstoffe – mit solchen Begriffen umgab man sich noch nicht. Warum auch. Holz wuchs nach. Dass man Öl oder Gas zum Heizen verwenden konnte, wusste man noch nicht. Wenn die Familie nach einem Arbeitstag nach Hause kam, dann wurde das Feuer angemacht. Das nutze man gleichzeitig auch zum Kochen. Da die Küche damit meist der einzige warme Raum war, hielt man sich gemeinschaftlich dort auf. In jedem Zimmer heizen – das kannte man nicht.
8. Alle halfen mit
Dieses Leben war garantiert nicht einfach. Vor allem, weil es viel Arbeit bedeutete, mit der Hand zu waschen, zu spülen, alles einfach selber zu machen. Die Industrialisierung der Lebensbereiche war einfach noch längst nicht so technologisch wie heute. Das bedeutete aber auch, dass alle mithalfen. Die Mädchen halten meist der Mutter bei der Hausarbeit, die Jungen halfen dem Vater auf dem Feld oder am Haus. Und das war selbstverständlich und niemand hat sich beschwert.
Sollte also nochmal irgendjemand der Meinung sein, dass die Großeltern keine Ahnung von Nachhaltigkeit hätten – diese Beispiele sind Beweis genug, dass Großeltern sehr wohl wissen, was das ist.
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