Ernährungstipps für Großeltern: So geht gesundes, aber leckeres Kochen für Kinder
Gesundes Kochen für Kinder: Die Ernährung ist ein häufiger Streitpunkt zwischen Eltern und Großeltern. Zuhause sollen sie gesund essen, während sie bei Oma und Opa plötzlich völlig verwöhnt und nur von Süßigkeiten ernährt werden. Je häufiger sich die Enkelkinder bei den Großeltern aufhalten, umso schwerwiegender sind die Folgen eines solchen Fehlverhaltens. Eine gesunde Ernährung ist nämlich essentiell für die Gesundheit und Entwicklung des Kindes. Vor dem Aufenthalt bei den Großeltern sollten daher klare Absprachen getroffen werden, was, wie viel und zu welchen Zeiten die Kinder normalerweise essen. Natürlich darf auch hin und wieder genascht werden, dennoch sollten sich die Großeltern an diese Absprachen halten. Wie aber geht gesundes Kochen für Kinder?
Bei den Essgewohnheiten können ungeahnte Probleme auftreten
Der Idealfall wäre es natürlich, wenn die Kinder an gesundes Essen wie Gemüse oder Vollkornprodukte gewöhnt sind und diese gerne sowie problemlos verzehren. Leider ist das nicht immer der Fall. Einerseits können Kinder je nach Alter und Lebensphase Eigenheiten entwickeln, was das Essen betrifft. So gibt es beispielsweise Kandidaten, die ausschließlich Nudeln mit Tomatensauce oder allgemein viel zu wenig essen. Andererseits achten in Deutschland längst nicht alle Haushalte auf eine gesunde Ernährung der Kinder. Das liegt zum Teil an der zunehmenden Verarmung breiter Bevölkerungsschichten. Demnach sind in der Bundesrepublik schätzungsweise 2,2 Millionen Kinder von Armut betroffen, vor allem wenn die Eltern arbeitslos, krank oder alleinerziehend sind. Ausgewogene Ernährung hat aber ihren Preis und so können sich einige Familien schlichtweg keine oder nicht ausreichend gesunde Lebensmittel leisten.
Kinder in Deutschland ernähren sich nicht gesund genug
Die Kinder- und Jugendstudie EsKiMO kam im Jahr 2007 weiterhin zu den Ergebnissen: Die Ernährung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland variiert sehr stark, jedoch fehlt es in den meisten Fällen an ausreichend Gemüse, Obst, Vitaminen sowie Mineralstoffen. Alles in allem sind deutsche Kinder vergleichsweise gut versorgt, dennoch gibt es Verbesserungspotenzial. Demnach wird in vielen Familien immer noch zu viel Fleisch, Wurst und tierisches Fett verarbeitet, während die Kinder zu wenig frisches Gemüse und Obst sowie pflanzliche Öle zu sich nehmen. Bis zu 40 Prozent der täglichen Nahrungsmenge besteht bei jedem zehnten Kind aus Wurst und Fleisch. Anstelle gesunder Kohlenhydrate aus stärke- und ballaststoffreichen Vollkornprodukten werden diese vor allem aus Weißmehl und Zucker gewonnen. Süßigkeiten oder scheinbar gesunde Snacks wie etwa Quetschies, stehen bei vielen Kindern täglich auf dem Ernährungsplan und gaukeln eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien vor. Was das „frische Obst“ aus den „Quetschies“ oder die „Extra-Portion Milch“ in der „Kinderschokolade“ wirklich liefern, sind hingegen Zucker, Übergewicht und Zahnprobleme. Derweil weisen Kinder und Jugendliche in Deutschland vermehrt einen Eisen- oder Calciummangel auf.
Warum ist gesunde Ernährung gerade im Kindesalter so wichtig?
Wenn sich die Großeltern bislang noch keine Gedanken um gesunde Ernährung und gesundes Kochen für Kinder gemacht haben, ist es spätestens jetzt an der Zeit, um als gutes Beispiel voranzugehen, sowohl für die Enkelkinder als auch die eigenen Kinder, sprich deren Eltern. Denn in keiner Lebensphase ist gesunde Ernährung so wichtig wie im Kindesalter. Keine Frage: Um langfristig gesund zu bleiben, ist eine ausgewogene Ernährung über das gesamte Leben hinweg essentiell. Kinder befinden sich aber noch im Wachstum sowie in der körperlichen und geistigen Entwicklung. Zudem lernen sie in der Kindheit wichtige Grundregeln hinsichtlich der Ernährung und bilden Gewohnheiten aus, welche sich im späteren Leben nur schwierig ändern lassen. Wer sich also bereits als Kind ungesund ernährt oder sogar Adipositas entwickelt, behält das in vielen Fällen seines gesamten Lebens bei. Aktuell leidet rund jedes fünfte Schulkind und jeder dritte Jugendliche in Deutschland unter Übergewicht. Die Folgen sind drastisch: Ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes-mellitus sowie orthopädische und kardio-vaskuläre Erkrankungen.
Erschreckend ist zudem das Ergebnis einer weiteren Studie der Kluthe-Stiftung Ernährung und Gesundheit, nach welcher es einen direkten Zusammenhang zwischen der Ernährungsqualität eines Kindes und dessen psychosozialem Wohlbefinden gibt. Auf gut Deutsch: Ein Kind, das sich schlecht ernährt, ist unglücklich und unausgeglichen. Den größten Einfluss darauf hat vor allem der Verzehr von Gemüse und Obst. Angesichts der Tatsache, dass es gerade in diesem Bereich bei vielen deutschen Kindern mangelt, wird der Handlungsbedarf bewusst, wenn es um das Thema gesunde Ernährung für Kinder und Jugendliche geht. Das betrifft auch, aber längst nicht nur, die Großeltern.
Goldene Grundregeln für eine ausgewogene Ernährung der Kinder
Die Großeltern sollten als gutes Beispiel vorangehen und ihre Enkelkinder frühzeitig in gesunder Ernährung schulen. Ein bewusster Umgang mit den Lebensmitteln und eine gute Esskultur können sowohl Oma und Opa als auch den Kindern Freude am gesunden Kochen und Essen bereiten. Es ist also gar nicht so schwierig, die Enkelkinder gesund zu ernähren und zu bekochen, wenn sie im Haus der Großeltern zu Besuch sind. Hierbei müssen lediglich folgende Grundregeln beachtet werden:
Allergien und Unverträglichkeiten abklären! Die Großeltern sollten sich natürlich darüber informieren, ob das Kind eine Allergie oder Unverträglichkeit von Lebensmitteln hat, um diese aus dem Speiseplan streichen zu können.
Vegane oder vegetarische Ernährung vermeiden! Auch, wenn diese Ernährungsform der eigenen Überzeugung entspricht, kann durch eine vegane oder vegetarische Ernährung im Kindesalter viel Schaden angerichtet werden. Es droht ein Mangel an Eisen oder dem Vitamin B12. Blutarmut, eine Schrumpfung des Kleinhirns, Hirnblutungen, das sind nur einige mögliche Folgen einer solchen Mangelernährung im Kindesalter. Etwas Wurst und Fleisch, ein Kakao zum Frühstück oder ein Käsebrot am Abend sollten daher kein Problem für den Speiseplan des Kindes sein. Auch, wenn das für die Eltern oder Großeltern bedeutet, ein Auge zudrücken zu müssen.
Sparsam mit Salz und Zucker umgehen! Dass Zucker ungesund ist, ist vielen Großeltern bewusst. Nicht aber, dass auch zu viel Salz den Körper schädigen kann. Zudem macht es den Geschmack des Kindes kaputt, sodass es weniger Nuancen der verschiedenen Lebensmittel unterscheiden kann. Der Umgang mit Gewürzen sollte daher sparsam sein. Stattdessen sollten Oma und Opa Wert auf qualitativ gute Lebensmittel legen, dann haben diese auch ausreichend Eigengeschmack, um das Kind ohne Zugabe von Salz, Zucker & Co zu begeistern.
Viel Wasser oder Tee trinken! Viel trinken ist wichtig, aber was? Kinder lieben Fruchtsäfte oder zuckerhaltige Getränke wie Limonaden, doch diese fördern Übergewicht und schädigen die Zähne. Am besten ist es daher, wenn die Kinder frühzeitig lernen, reines Wasser zu trinken oder wahlweise etwas Kräutertee mit Geschmack.
Obst und Gemüse als gesunde Snacks! Für den kleinen Hunger zwischendurch sind Obst und Gemüse die perfekten Snacks. Diese sollten nicht nur in den Mahlzeiten verarbeitet werden, beispielsweise Äpfel im Frühstücksmüsli oder Karotten zum Reis am Mittag, sondern können durchaus auch in roher Form als Zwischenmahlzeit dienen. Tomaten, Gurken, Mandarinen, Birnen die Auswahl ist so groß, dass gewiss für jeden Geschmack und sogar für äußerst heikle Enkelkinder die richtige Wahl dabei ist. Doch Vorsicht: Auch in Obst ist eine nicht zu verachtende Menge Zucker enthalten. Also bitte nicht übertreiben!
Kohlenhydrate aus Vollkornprodukten gewinnen! Bei der Zufuhr von Kohlenhydraten sollte ebenfalls auf Zucker verzichtet werden. Ebenso gilt es, Alternativen zum Weißmehl zu finden. Vollkornbrot, Dinkelnudeln, Haferflocken: Die Auswahl ist groß.
Fertiggerichte meiden! Fertiggerichte sind häufig verlockend, da sie schnell gekocht und lecker sind. Jedoch enthalten sie neben Zucker meist auch eine Menge Zusatzstoffe und Geschmacksverstärker. Wann immer möglich, sollten Mahlzeiten deshalb aus frischen Lebensmitteln selbst hergestellt werden. Und wenn es doch einmal schnell gehen muss: Ein Vollkornbrot mit Käse und etwas Gemüse als Beilage stillen den Hunger auch und dies auf eine gesunde Art und Weise.
Fisch nicht vergessen, und zwar mindestens einmal pro Woche! Egal, ob die Kinder ihn mögen oder nicht: Mindestens einmal pro Woche muss Fisch auf den Tisch. Notfalls tut es hier auch hin und wieder das weniger gesunde Fischstäbchen, um eine ausreichende Zufuhr des Spurenelementes Jod sicherzustellen.
Naschen ist erlaubt – aber in Maßen! Überhaupt ist das Naschen natürlich nicht voll und ganz verboten. Sei es das Fischstäbchen, der Burger, die Schokolade oder der Kuchen: Hin und wieder sollten Kinder auch Ungesundes essen dürfen. Dies nimmt die Strenge aus dem Thema Ernährung und verhindert Heißhungerattacken. So macht gesunde Ernährung nicht nur den Großeltern, sondern auch den Enkelkindern Spaß.
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